Was du beim Laufschuhkauf unbedingt beachten musst

laufschuhkauf

Ein Gastbeitrag von Quang Lam 

Millionen Freizeitläufer sind mit falschem Schuhwerk unterwegs und merken das nicht einmal! Besonders für Laufanfänger ist der Kauf eines richtigen Laufschuhs sehr wichtig, da es sonst schnell zu Verletzungen führen kann.

Beim Laufen werden besonders die Gelenke und Sehnen belastet, sodass der Laufschuh das zwei-bis-dreifache deines Körpergewichts abfedern muss. Daher ist es besonders für schwere und korpulente Menschen wichtig, dass der Laufschuh eine gute Dämpfung bietet. Zusätzlich spielt der individuelle Laufstil eine wichtige Rolle beim Laufschuhkauf.

Im folgenden Beitrag erfährst du alles rund um den Laufschuhkauf, worauf du achten solltest, welche Tipps und Tricks es gibt und was ein Laufschuh kostet.

Wie findest du den richtigen Laufschuh?

Bevor du mit dem Joggen anfangen kannst, brauchst du unbedingt die richtigen Paar Laufschuhe. Viele Anfänger machen den Fehler, den Laufschuh nach der Optik auszuwählen und weder auf Dämpfung noch auf Stabilität zu achten. Das ist allerdings der größte Fehler, den du beim Laufschuhkauf machen kannst.

Bevor du dir einen Runningschuh kaufst, solltest du vorher eine Laufbandanalyse im Sportfachgeschäft machen. Mittlerweile bieten viele große Sportgeschäften diesen Service kostenlos an, so dass dein Laufstil per Video aufgezeichnet und anhand dieser Ergebnisse den passenden Laufschuh für dich gefunden wird.

Um noch genauere Ergebnisse zu erhalten und den „perfekten“ Laufschuh zu finden, kannst du eine sportmedizinische Untersuchung beim Sportarzt durchführen. Die Kosten werden von vielen Krankenkassen (z.B. AOK) komplett übernommen. Nachdem festgestellt wurde, ob du beim Laufen in der Abrollbewegung nach außen- oder innen knickst oder überhaupt keine Fußfehlstellung besitzt, wird daraufhin entschieden, ob der Laufschuh eine „Pronationsstütze“ besitzen muss.

Welche Arten von Laufschuhe gibt es?

Laufschuhe werden in verschiedenen Kategorien eingeteilt und richten sich nach Einsatzgebiet:

  • Neutrallaufschuhe
  • Stabilitätsschuhe
  • Wettkampfschuhe, auch Lightweight Trainer genannt
  • Gelände-Laufschuhe
  • Barfußlaufschuhe
  1. Neutrallaufschuhe eignen sich für Läufer, die keine Fußfehlstellung besitzen. Das bedeutet, dass dein Fuß bei der Abrollbewegung weder nach außen noch nach innen knickt. Sie besitzen demnach keine Stützelemente, somit folgen diese Laufschuhe die natürliche Abrollbewegung des Läufers. Dieser Laufschuhe ist der Allrounder und kann sowohl im Training, auf Waldwegen oder bei Wettkämpfen eingesetzt werden. Der Laufschuh ist allerdings eher für leichtere Läufer geeignet.
  2. Stabilitätsschuhe sind gut für Läufer geeignet, die etwas schwerer sind. Ab einem Körpergewicht ab 80 Kilo solltest du unbedingt zu den Stabilitätsschuhen greifen. In der Regel besitzen diese Modells Stützelemente, die deine Fußfehlstellung sehr gut ausgleichen. Sie geben dem Läufer, wie der Name schon sagt, zusätzliche Stabilität.
  3. Wettkampf-Laufschuhe sind hingegen eher etwas für fortgeschrittene Läufer geeignet. Diese Laufschuhe besitzen überhaupt keine Stützelemente, sodass die Gewichtsreduzierung hier im Vordergrund steht. Wenn du also später schneller läufst, ist ein Wechsel zu diesem Laufschuhpaar sinnvoll. Allerdings solltest du beachten, dass sich deine Fuß-, Sehnen- und Gelenkmuskulatur erst daran gewöhnen muss.
  4. Gelände-Laufschuhe oder auch Trail-Laufschuhe genannt, ist für das Laufen im Gelände oder Waldwegen sehr gut geeignet. Durch das wasserabweisende Obermaterial und der profilierten Sohle, bietet dieser Laufschuhe den nötigen Halt.
  5. Barfußlauf-Schuhe sind auch hier etwas für fortgeschrittene Läufer. Deine Muskulatur muss sich erst an das neue Gefühl gewöhnen. Hierbei ist es wichtig, dass du dich kontinuierlich steigerst und nicht gleich beim ersten Lauf die volle Distanz gehst. Durch das Barfußlaufen trainierst du besonders dein Fußgewölbe und deine Fußmuskulatur. Außerdem kann es dein Laufstil langfristig verbessern, da du automatisch beim Auftreten mit dem Mittel-bzw. Vorderfuß auftrittst.

Millionen Freizeitläufer sind mit falschem Schuhwerk unterwegs. Damit dir das nicht passiert, gibt dir Quang Lam Tipps zum Laufschuhkauf.

Wieviel Dämpfung und Stabilität benötigt der Laufschuh?

Wie viel Dämpfung und Stabilität ein Laufschuh benötigt, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Körpergewicht des Läufers
  • Laufstil
  • Fußfehlstellung
  • Fußform
  • Laufgeschwindigkeit
  • Laufuntergrund

Solltest du eine starke Fußfehlstellung besitzen, ist es ratsam, zusätzlich noch Übungen zu Hause zu machen, um diese Fußfehlstellung wieder auszugleichen. Es ist nicht empfehlenswert, auf zu starke Pronationsstützen zu setzen, da es sogar durch zu starker Korrektur zu Verletzungen führen kann.

Lasse dir am besten vom Orthopäden Schuheinlagen für deine Freizeitschuhe verschreiben, sodass dein Körper sich daran gewöhnen und langfristig diese Fußfehlstellung wieder ausgleichen kann. Auch Barfußlaufen kann dagegen helfen.

Auf welchen Laufuntergrund läufst du am meisten?

Wenn du in einer Großstadt lebst und zum Großteil auf Straßen joggen musst, dann ist es sinnvoll, ein Laufschuh zu kaufen, der dir eine gute Dämpfung bietet.

Wenn du hingegen eher auf Waldwegen unterwegs bist, dann empfehle ich dir gleich zum Trailschuh zu greifen. Dieser Laufschuh eignet sich besonders auf unebenen Wegen, da diese Laufschuhe ein spezielles Profil haben und damit der Fuß mehr Stabilität erhält.

Bei Laufschuhen mindestens eine Größe größer kaufen!

Im Vergleich zum Freizeitschuh benötigt dein Fuß beim Laufen genügend Freiraum, damit du dir z.B. am Zeh keine Verletzung zuziehst. Besonders bei zu engem Schuhwerk kann es schnell passieren, dass du einen blauen Zeh bekommst und langfristig Folgeschäden erleidest.

Als Faustregel gilt: Dein Fuß sollte „atmen“ können und daher solltest du unbedingt einen Daumen breit Platz zwischen deinem großen Zeh und der Schuhspitze lassen. Verlasse dich also nicht darauf, was du normalerweise für eine Schuhgröße trägst, sondern achte darauf, dass dein Fuß genügend Platz im Laufschuh hat.

Warum gibt es Frauen- und Herrenmodelle?

Es ist ja bekannt, dass die Anatomie von Frauen und Herren unterschiedlich ist. So kann man allgemein sagen, dass die Füße bei den Herren etwas breiter sind als bei den Frauen. Daher sind Frauenlaufschuhe speziell geformt und sind nicht nur Herrenmodelle mit kleineren Schuhgrößen.

Viele Markenhersteller bieten auch Unisex Laufschuhe an, wovon ich allerdings den Frauen abraten würde, da diese in der Regel auch etwas breiter sind. Für Männer hingegen spricht gegen diese Modelle nichts, allerdings sind spezielle Herrenmodelle besser geeignet.

Brauche ich extra Laufsocken zum Laufen?

Laufsocken* sind eine sinnvolle Anschaffung, da sie besonders gut sitzen und den Schweiß an den Füßen nach außen transportieren. „Normale“ Socken würde ich zum Laufen nicht empfehlen, da diese zumeist aus Baumwolle bestehen und sehr schnell nass werden können.

Außerdem verrutschen diese oft beim Laufen, sodass die Reibung deine Füße schädigen können. Investiere also auch etwas Geld in gute Laufsocken, damit du unbeschwert deine Laufrunden drehen kannst.

Wie lange halten Laufschuhe?

Laufschuhe können mehrere Jahre halten oder bereits nach einigen Monaten bereits „verschlissen“ sein. Die Haltbarkeit eines Laufschuhs richtet sich natürlich danach, wie oft und wie weit du laufen gehst. Auch Körpergewicht, Laufstil und Laufuntergrund können Einfluss darauf haben, wie lange ein Laufschuh „überlebt“.

Es gibt eine Faustformal, die besagt, dass nach knapp 800 Kilometer ein Laufschuh ausgewechselt werden sollte. Allerdings ist dies nur ein grober Richtwert, woran du dich aber orientieren kannst.

Was sollten Laufschuhe kosten?

Um die passende Laufschuhe für dich zu finden, musst du kein Vermögen investieren.

Aber Achtung: Ich rate dir unbedingt davon ab, Laufschuhe vom Discounter zu kaufen. Diese Schuhmodelle gibt es schon ab 20 Euro, aber geben dir nicht genügend Dämpfung und Halt beim Laufen.  Du solltest daher beim Laufschuhkauf auf die bekannten Markenhersteller zurückgreifen.

Anhand des Preises lässt sich nicht wirklich sagen, ob der Laufschuh gut für dich geeignet ist. Prinzipiell kann man allerdings sagen, dass du ein Laufschuh schon für knapp 90 Euro erhalten kannst.

Tipp: Viele Onlineshops bieten z.B. auch ältere Laufschuhmodelle an, die noch viel günstiger sind und ebenso geeignet sind wie die neueren Modelle. Zum Teil kannst du sogar ein richtiges Schnäppchen machen und z.B. Asics oder Nike Laufschuhe schon für 60 Euro kaufen. Dabei solltest du aber immer darauf achten, dass dieser Laufschuh deinen Laufstil unterstützt.

Fazit zum Laufschuhkauf:

Lasse dir genügend Zeit, um die richtigen Laufschuhe für dich zu finden. In Sportfachgeschäften kannst du dich professionell beraten lassen und zusätzlich eine kostenlose Laufbandanalyse durchführen, um den „perfekten“ Laufschuh zu finden. Ein guter Verkäufer fragt dich nach deinem Gewicht, wie oft du in der Woche läufst und auf welchen Laufuntergrund du hauptsächlich laufen willst.

Beim Laufschuhkauf spielt die Fußform und der Laufstil eine zentrale Rolle, um den passenden Laufschuh zu finden. Du solltest auch nie zu billigen Laufschuhen aus dem Discounter greifen, da diese dir nicht genügend Dämpfung und Stabilität bietet. Wenn du die Laufschuhtipps alle berücksichtigst, steht dir ein beschwerdefreies Laufen nichts mehr im Wege!

Millionen Freizeitläufer sind mit falschem Schuhwerk unterwegs. Damit dir das nicht passiert, gibt dir Quang Lam Tipps zum Laufschuhkauf.

Quang LaufzeitschriftÜber den Autor:

Quang Lam, Blogger auf Laufzeitschrift

Ich bin Quang, 1987 geboren in Berlin und leidenschaftlicher Läufer. 2014 fing ich mit dem Laufen an und nur ein Jahr später bin ich dann meinen ersten Marathon in Berlin gelaufen. Da ich aber sehr ehrgeizig bin, will ich mich immer verbessern und bin immer fleißig am trainieren. In meinem Lauf-Blog www.laufzeitschrift.de erfahrt ihr alles, was ihr schon immer über das Laufen wissen wolltet. Selbstverständlich findet ihr auch meine eigenen Lauferfahrungen im Blog wieder.

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