Marathon-Gedanken – noch 14 Wochen bis zum #BerlinMarathon

Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, dann lauf Marathon. (Emil Zátopek)

Der Ausdauerblog ist ein persönlicher Blog. Logisch – trotzdem habe ich mich bisher zurückgehalten, direkt und regelmäßig über meine eigenes Training zu berichten. Klar – wer will, kann mich auf Strava verfolgen.

Und natürlich flossen meine Erfahrungen in alle Artikel ein und hin und wieder gab es auch eine Story von mir, aber im Mittelpunkt vom Ausdauerblog stehst du und nicht ich.

Das wird auch in Zukunft so bleiben, dennoch werde ich dich die nächsten 14 Wochen mit auf eine Reise nehmen. Eine sportliche Reise, die mit dem Berlin-Marathon am 23.09.2017 enden soll.

Immer mal wieder bekam ich in letzter Zeit die Frage, wie ich denn mein Training gestalte und was meine sportlichen Ziele sind? Und als ich in unserer genialen Facebook-Gruppe fragte, ob mein Weg zum Berlin-Marathon für dich interessant wäre, war das Echo überwältigend.

Tja und dann müssen wir eben beide nun da durch – gemeinsam – ich trainiere und du darfst meinen Gedanken zum Marathon lesend lauschen. Du hast es nicht anders gewollt. 😉

Warum eigentlich Marathon? Und warum Berlin?

Als ich vor 9 Jahren den Ausdauersport für mich entdeckt habe, stand ein Marathon ziemlich schnell im Fokus. Denn die Idee – na besser die Vision – hatte ich schon viele Jahre zuvor in mein Hirn gepflanzt.

Schon mit Anfang 20 meinte ich, dass ich einmal im Leben einen Marathon laufen möchte. Zum Zeitpunkt der Äußerung ein gewagtes Ziel, schließlich war ich damals kaum in der Lage 30 Minuten am Stück zu laufen. Und Spaß hatte ich auch nicht so richtig dran.

Trotzdem ließ mich der Gedanke nicht los und 2009 startete ich mit Laufen und Triathlon durch. Aus 30 Minuten mühsamen Laufen, wurde der erste 10km-Wettkampf und nur 6 Monate später auch der erste Halbmarathon.

Etwas früh zwar und mit leidvoller Erfahrung, aber der Ehrgeiz und die Lust war geweckt. Nach weiteren zwei Halbmarathons und einigen Triathlons packte mich 2011 endgültig der Ehrgeiz und ich wollte meinen ersten Marathon laufen. Gesagt, getan – das Training lief nahezu perfekt und so stand ich 2011 in meiner Wahlheimat München bestens vorbereitet am Start.

Das Debüt hätte nicht besser laufen können. Es gab keinen Mann mit dem Holzhammer und so schaffte ich mein absolutes Traumziel – den Marathon unter 4 Stunden. Es war überwältigend und für mich die Initialzündung, auch im Triathlon längere Distanzen anzugehen.

Die nächste Begegnung mit dem Marathon hatte ich 2014 bei der Challenge Roth. Wenn man vorher 3,8km geschwommen und 180km Rad gefahren ist, dann ist die einzige Gemeinsamkeit mit einem ganz “normalen” Marathon die Strecke. Bis zur Halbmarathon-Marke lief es gut, danach wechselte ich jeden Kilometer zwischen Laufen und Gehen. Ich war energetisch und psychisch am Limit – aber so schaffte ich es ins Ziel meines ganz großen Traums, einmal im Leben einen Langdistanz-Triathlon zu finishen.

Meinen dritten Anlauf wollte ich nur paar Monate später in Dresden nehmen, doch eine Verletzung verhinderte meinen Start. Irgendwie war ich nach der Challenge-Roth auch nicht mehr richtig motiviert. Der große Traum hatte mir zu viel Energie gekostet.

Das galt auch noch, als ich im Frühjahr 2015 beim Hamburg-Marathon am Start stand. Mehr schlecht als Recht absolvierte ich das Training im Winter. Die Quittung folgte prompt – bereits ab km 15 lief es schrecklich und ich musste richtig beißen. Von meiner Wunschzeit konnte ich mich da längst verabschieden und so schleppte ich mich nach 4:15h ins Ziel. Wenn das persönliche Ziel 30 Minuten schneller war, kann man die Enttäuschung sicher nachvollziehen.

Die Erkenntnis aus Hamburg war, ohne ausreichende und ordentliche Vorbereitung ist Marathon richtig brutal und gnadenlos. Unwahrscheinlich, dass ich mir das so noch einmal antun würde. Ich war erst einmal geheilt und absolvierte auch 2016 keinen einzigen Laufwettkampf. Mein Schwerpunkt lag auf dem Rad – gelaufen bin ich aber natürlich dennoch hier und da und eigentlich auch regelmäßig.

Berlin, Berlin – ich fahre nach Berlin

Ich habe eine Bucketlist oder Löffelliste – eine Liste, in der ich Dinge notiert habe, die ich unbedingt einmal im Leben gemacht haben möchte. Da stehen Reiseziele drauf, persönliche und berufliche Ziele und Dinge, die ich einmal erleben möchte, wie zum Beispiel einen Gleitschirmflug.

Aber eben auch meine sportlichen Wünsche und Ziele – wie zum Beispiel die Tatsache, dass ich in meinem Leben 5 Städte-Marathons laufen möchte. New York ist einer davon und Berlin ist der zweite, der da exklusiv erwähnt ist.

Als dann letztes Jahr einige aus unserer Facebook-Gruppe in Berlin gelaufen sind, fieberte ich zu Hause (und am TV) mit. Und spätestens da reifte die Erkenntnis – 2017 werde ich es wagen.

Wenige Tage danach meldete ich mich zur Lotterie an und am 30.11. flatterte eine E-Mail mit folgenden Inhalt in den Posteingang!

Lieber Torsten Pretzsch,

es ist soweit! Wir freuen uns, Ihnen heute mitzuteilen, dass Sie ausgelost wurden: Sie sind bei der 44. Auflage des BMW BERLIN-MARATHON 2017 als Teilnehmer dabei!

Yeessssssss! Berlin, Berlin – ich fahre nach Berlin! #beatberlin42

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So lief die vergangene Trainingswoche

Ich werde dir in den nächsten Wochen genauer beschreiben, wie mein Trainingsplan für Berlin ausschaut. Momentan nur so viel – aktuell läuft noch die Vorbereitung zur Vorbereitung. Der konkrete Berlin-Plan beginnt 10 Wochen vor dem Rennen.

Im Moment versuche ich, das Lauftraining zu erhöhen und zu intensivieren. Aber auch das Rennradfahren ist noch ein wichtiger Baustein im Training – ich liebe es einfach zu sehr.

Dabei terminiere ich mein Training aktuell nur grob. Zwar setze ich mich jeden Sonntag hin und trage mein Training in meinen Kalender ein, aber Job, Verpflichtungen, das Wetter oder meine Lust sorgen regelmäßig für Verschiebungen.

Fotos von meinem Training gibt es regelmäßig auf Instagram

Verschiebungen, die ich bewusst in Kauf nehme und die mich absolut nicht stören. Da ich beruflich seit vielen Jahren im Projektmanagement tätig bin, habe ich eines gelernt – ein Plan ist in dem Moment hinfällig, wie man ihn aufgeschrieben hat.

Trotzdem ist es wichtig, einen solchen Plan zu haben. Er ist für mich Fahrplan und Richtwert und enthält wöchentliche Minimalziele. Letzte Woche waren das 38km Laufen in 3 Einheiten – eine davon als langer Lauf (>15km) und ein Intervalltraining sowie insgesamt mindestens 5 Stunden Sport in der Woche.

Die Minimalziele habe ich erreicht und trotzdem war es nicht die beste Trainingswoche. 3 komplette Ruhetage sind bei mir eher Seltenheit, doch irgendwie konnte ich mich an den Tagen nicht aufraffen.

Und den Zwang, sich dann immer wieder zu überwinden, habe ich hinter mir gelassen. Dafür kenne ich mich zu gut. Wenn ich keine Lust auf Sport habe, braucht Körper oder Geist eben diese Auszeit. Und spätestens nach dem zweiten Ruhetag kribbelt es ohnehin wieder.

Das Intervalltraining am Mittwoch Abend bei sommerlichen 28°C war eine schweißtreibende Angelegenheit. 8x500m mit 200m Trab/Gehpause dazwischen forderten mich und mit dem Ergebnis war ich zufrieden. Alle Intervalle blieben unter 4:40 min/km. Die Richtung der Form passt! Am Ende nervte mich ein Schmerz unter den Fußballen. Hatte ich noch nie gehabt – irgendwie ein eigenartiges Gefühl. Also habe ich einen alten Tennisball ausgekramt und fleißig den Fuß darauf gerollt. Schien geholfen zu haben – am nächsten Tag war es wieder weg.

Den Feiertag samt Brückentag in Bayern nutzte ich für einen Familienbesuch in der alten Heimat und dort stand am Freitag bei angenehmen Wetter der lange Lauf an. Es begann schleppend, entwickelte sich aber dann zu einem richtig guten Lauf und am Ende wurden es 18km. Musste mich sogar hier und da einbremsen. Richtig gutes Training!

Foto: Instagram

Samstag folgte eine kleine Runde mit dem Rennrad durchs Vogtland zum Beine ausschütteln, bevor es vor dem großen Rückreiseverkehr zurück nach Bayern ging. Da Sunday bekanntlich Runday sein sollte und ich mein Wochen-Soll auch noch nicht im Kasten hatte, durfte ich natürlich auch am Sonntag ran. Wenn man nicht so richtig in die Gänge kommt, gerne auch am späten Nachmittag. Gesagt, getan – es war warm, aber nicht heiß und einfach nur herrliche 11km im traumhaft schönen Nymphenburger Schlosspark.

Am Ende habe ich mit 38,5km und 5:22h mein Wochenziel quasi in Punktlandung erreicht. Das Motto der Woche könnte also lauten – Qualität statt Quantität.

Wer die genauen Daten sehen will, der folge mir auf Strava. Strava ist für mich übrigens das perfekte Trainingstagebuch

Das plane ich diese Woche

Diese Woche wird eine schwierigere Trainingswoche. Ich bin die ganze Woche auf Dienstreise und entsprechend beruflich ausgelastet. Zudem sagt der Wetterbericht um die 30°C vorher. 

Da heißt es dann wohl, morgens laufen zu gehen. Und das, wo mir das wirklich richtig schwer fällt. Ich bin einfach kein Morgensportler, obwohl Frühaufsteher. Aber vielleicht ist es auch nur eine Frage der Gewohnheit – wir werden sehen.

Das Ziel ist diese Woche die Marathondistanz zu laufen und zwar summiert über die Woche. Viermal will ich die Laufschuhe schnüren und zudem auch einmal am Wochenende auf das Rennrad, so dass die angedachten 5 Mindest-Stunden Sport auch wieder deutlich übertroffen werden.

Wenn du dich übrigens fragst, wieso ausgerechnet 42km laufen – ich habe vor einigen Wochen mit 31km begonnen und steigere nun Woche für Woche den Laufumfang um 10%. So bin ich dann ab Mitte Juli bereit, ins spezifische Marathontraining einzusteigen. Außerdem ist diese moderate Steigerung ein Schlüssel, um verletzungsfrei zu bleiben. Von 0 auf 100 gibt es bei mir nicht.

So – fürs erste ganz schön viel Text. Mal schauen, ob ich das so weiterführen kann und werde. Ich hab mir das so vorgestellt, dass ich jede Woche einen Schwerpunkt rauspicke, den du wissen willst. Und zusätzlich natürlich der Rückblick der letzten Trainingswoche und der Ausblick nach vorne.

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Ich freue mich, dass du mich auf meinem Weg zum Berlin-Marathon begleitest. #beatberlin42

Dein Torsten…

Und das meinen die Leser:

Im Blog von Torsten habe ich mich so manches Mal wieder erkannt und konnte so einige Fehler vom Anfang beseitigen. Sie sind echt sehr hilfreich und kommen super rüber, eben locker flockig und lesen sich echt klasse. Ich verschlinge sie jedes Mal. So hat mich das Lauffieber noch mehr gepackt .

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Susann Wüstenberg
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Über den Autor: Torsten Pretzsch

Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.

Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.

Mehr über mich


4 Gedanken zu „Marathon-Gedanken – noch 14 Wochen bis zum #BerlinMarathon“

  1. Hallo Torsten,

    wie aufregend und so herrlich passend -der Berlin Marathon in diesem Jahr wird mein erster Marathon sein (so denn alles gut läuft) & mir schossen gerade beim Lesen deiner zitierten Lotterie-E-Mail wieder die Tränen der Freude in die Augen.
    Ich werde Deinen Trainingsweg gespannt verfolgen und kann mir sicher noch den einen oder anderen Tipp ablesen, oder?

    Viele liebe Grüße aus Dresden
    Sarah

    Antworten
    • Hallo Sarah,

      das hoffe ich doch, dass auch für dich der eine oder andere Tipp herausspringt.
      Ich drücke dir ganz fest die Daumen für dein Training. Wenn du etwas Motivation brauchst, dann lies hier fleißig mit. 😉

      Viele Grüße in meine Zweitlieblingsstadt
      Torsten

      Antworten
  2. Wie immer toll geschrieben. Ich bin so neugierig auf deinen Bericht, und bin froh, dass alle dafür gestimmt haben. Ein bisschen will ich auch von deinem Plan profitieren, da ich mich ja selbst auf einen Marathon vorbereite. Ich kann also quasi von dir abgucken, da du 4 Wochen voraus bist. Also ich bleibe dran….Weiter so

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