Sich mit anderen zu vergleichen ist der größte Freund deines Schweinehundes

Sich mit anderen vergleichen

Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. (Søren Aabye Kierkegaard)

Es ging hoch her in den ersten Tagen der neu gegründeten Facebook-Gruppe des aktuellen Einsteiger-Laufkurses hier im Ausdauerblog. Nicht nur, weil mit über 1.500 TeilnehmerInnen ein neuer Rekord geknackt wurde.

Auch nicht, weil die Aktiven durch die Bank hoch motiviert sind und damit die Facebook-Gruppe zum Glühen gebracht haben.

Nein – es ging nach den ersten Läufen anderweitig hoch her. Da wurden Zeiten verglichen, Tempo interpretiert und hier und da sehr deutlich angezweifelt, dass bestimmte Teilnehmer sich überhaupt Anfänger nennen dürfen.

„Es ist demotivierend, wenn in einem Anfänger-Laufkurs jetzt schon welche so weit und so schnell laufen können.“

Worte in der Art las man so mehr als einmal. Echt jetzt? Du bist bereit für einen Laufkurs, meldest dich hoch motiviert, aber natürlich mit einigen Zweifeln an und dann lässt du dich schon demotivieren, ohne dass du womöglich auch nur einen Meter zurück gelegt hast?

Ich sehe schon deinen Schweinehund höhnisch lachen. Ganz laut und siegesgewiss. Sich mit anderen vergleichen – das liebt dein Schweinehund!

Und noch ein Thema kam immer wieder auf.

„Ich laufe nur im dunkeln, da können mich wenigstens die Nachbarn nicht sehen.“

„Ich hab Angst, das mich unterwegs jemand sieht und denken könnte: „Guck mal, wie das dicke Ding sich durch die Gegend walzt!“

Zwei Zitate – die wie ein Damoklesschwert über deine ohnehin sehr zaghaften Sportambitionen schweben. Legst du dir womöglich schon die nächste Ausrede zurecht?

Der größte Freund deines Schweinehundes

Weißt du, was der größte Freund deines Schweinehundes ist? Sich mit anderen vergleichen und den Sport nicht als das sehen, was er ist: Zeit für dich!

Hinter den eingangs erwähnten Zitaten aus unserer Facebook-Gruppe stehen Glaubenssätze, die dich hemmen.

  • Glaubenssatz 1 – „Alle sind besser und schneller als ich!“
  • Glaubenssatz 2 – „Ich werde mich blamieren.“

Ich möchte dir heute einmal ein paar bewährte Strategien an die Hand geben, um diese Dämonen mitsamt ihren Glaubenssätzen ein für allemal in die Wüste zu schicken.

Verlgeiche: Der größte Freund deines Schweinehundes. Dahinter stecken Glaubenssätze, die dich limitieren. Ich sag dir welche...

Glaubenssatz 1 – „Alle sind besser als ich“

Es ist nicht wichtig, woher du kommst. Alles was zählt ist, wohin du gehst.

Als ich angefangen habe, war das Tempo das geringste Problem. Ich war Anfang 30, kerngesund und hatte nur ein paar wenige Kilo zu viel auf den Rippen. Außerdem war ich bis in den frühen Zwanzigern sehr sportlich aktiv. Zwar nie wirklich gut, aber mit viel Enthusiasmus bei der Sache.

Doch dann kam der erste Job und die Couch rief nach den langen Arbeitstagen. Ich war furchtbar eingerostet, was nicht zuletzt auch am massiven Zigarettenkonsum lag. Ich konnte einigermaßen schnell laufen, aber hielt das nur ein paar wenige Minuten durch.

Ein paar Wochen versuchte ich mit jedem Lauf meine Bestmarke von gestern zu überbieten. Klar – die Werbung macht das schließlich mit schwachsinnigen Slogans wie #beatyesterday vor. Das Ergebnis: Frust! Denn natürlich wurde ich nicht jeden Tag besser und schneller. Wie auch, wenn man immer so schnell und weit rennt, wie man kann.

Als ich endlich einen gescheiten Einsteigerplan gefunden hatte, tauchte schon das nächste Problem auf. Plötzlich rannten alle anderen im Park an mir vorbei. Mag das bei den sportlichen Typen noch okay sein, so waren es selbst die zwei wenig sportlich aussehenden Mittvierzigerinnen, die locker plaudernd an mir vorbei zogen. Mein Ego war angekratzt – mächtig angekratzt.

Sich mit anderen vergleichen macht unglücklich

Aber warum war mein Ego eigentlich angekratzt? Woher weiß ich denn, welche sportliche Vergangenheit die beiden Frauen hatten? Woher weiß ich, wie lange sie schon laufen und woher wie oft? Ich weiß es nicht, also macht es auch absolut keinen Sinn, sich mit ihnen zu vergleichen.

Und wenn ich mal ganz ehrlich zu mir selbst bin, war es nichts anderes als Neid, der da aus meinen Gedanken sprach. Ekliger kleinkarierter Neid – pures Gift in meinem Gehirn.

„Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung.“ (Wilhelm Busch)

Wie recht der berühmte Humorist mit dieser Aussage doch hatte. Die beiden Läuferinnen waren da, wo ich hin wollte. Sie liefen plaudernd durch den Park und hatten sichtlich Spaß dabei. Das wollte ich auch – also begann ich daran zu arbeiten. Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat.

Und genau so sind übrigens auch Slogans wie #beatyesterday auch zu verstehen. Du bist nicht im täglichen Kampf mit dir selbst und erst Recht nicht mit anderen. Sondern du vergleichst dich mit deinem Ich aus der Vergangenheit. Zum Beispiel dem, als du nach einigen Treppenstufen schon ins Schnaufen gekommen bist.

Irgendeiner ist immer der Letzte

Ach übrigens – es kann dir tatsächlich einmal passieren, dass alle andere schneller sind als du. Na und? Dann mach es wie Mandy von GoGirl!Run! und genieße es, einmal Letzte zu sein.

Und die Moral von der Geschicht’? Jeder strengt sich gleich an, egal in welchem Tempo du unterwegs bist.

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Glaubenssatz 2 – „Ich werde mich blamieren.“

Beim zweiten Glaubenssatz spricht die Angst aus dir. Die Angst vorm eigenen Versagen.

Denn wenn du mal ehrlich bist, sind es gar nicht die Nachbarn, die dich da eventuell beim Sport beobachten könnten. Viel eher bist es du selbst und dein Glauben, dass du nicht gut genug zum Sport bist und vor allem, dass du auch diesmal nicht durchhalten wirst.

Wertschätzung statt Spott

Selbst wenn deine Nachbarn hinter dem Vorhang heimlich schauen – sie spotten nicht über dich, sondern tief in ihnen regt sich eine Bewunderung. Du tust etwas, was sie nicht tun. Das gleiche passiert mit dem Spaziergänger, der kaum langsamer unterwegs ist, als du bei deinen ersten mühsamen Joggingrunden.

Sport genießt bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Leute, die die Disziplin aufbringen, regelmäßig zu trainieren, werden in der Regel bewundert. Und warum ist das so? Ganz einfach – Fitness ist eines der wenigen Dinge, die man auch in unserer hoch entwickelten Gesellschaft nicht für Geld kaufen kann. Vor der Fitness steht der Fleiß und damit muss der Schweiß fließen. Da gehört nun einmal ein hochroter Kopf dazu.

Kleine Tricks gegen die Angst

Um die Angst vor der Blamage zu überwinden, hilft es dir ein paar einfache mentale Tricks anzuwenden. Als erstes – und das ist mein liebster „Trick“ – solltest du für dich klar haben, warum du Sport machen möchtest. Was treibt dich an? Was willst du realistisch erreichen? Schreib das am besten auf und leg dir den Zettel zurecht, wenn mal wieder die Zweifel in dir aufsteigen.

Die zweite Sache ist schon etwas schwieriger. Die meisten Menschen nehmen sich zu ernst. Und halt – ich meine nicht, dass du dich nicht wichtig nehmen sollst. Das solltest du in jedem Fall und es ist furchtbar destruktiv, wenn du dich auf irgendeine Art und Weise abwertest. Was ich meine ist Humor – wenn du über dich selbst lachen kannst, dann wird es dir auch nicht viel ausmachen, wenn die anderen dich beim Sport beobachten. Na und – watschelst du eben wie eine Ente durch den Park. Heeee – aber immerhin watschelst du und das regelmäßig!

Sehe deine Stärken und stehe zu deinen Schwächen

Um was es also in diesem Glaubenssatz geht, ist Selbstvertrauen. Hast du genügend Selbstbewusstsein, ist es dir egal, was die anderen denken oder reden. Du weißt, dass es für dich gut tut und das ist völlig ausreichend.

Eine der ganz großen Vorteile von Sport ist, dass er dein Selbstbewusstsein steigert. Du erreichst etwas für dich und davon profitierst du im Alltag. Es gilt also ein paar mal die – ohnehin unbegründete – Angst vor der Blamage zu überwinden.

Wenn du das fünfte oder zehnte Mal in deinen Joggingklamotten vor die Haustür getreten bist, ist es dir ohnehin völlig egal geworden, was die Nachbarn denken. Und wer weiß, es wäre nicht das erste mal, dass nach einigen Monaten des regelmäßigen Trainings die ersten bewundernden Kommentare kommen. Oder sogar die schüchterne Frage, ob du den Nachbarn auch das Laufen beibringen könntest…

Sich mit anderen vergleichen

Fazit: Keine Chance dem Schweinehund!

Wenn du mit einem der genannten Glaubenssätze zu kämpfen hast, dann solltest du wissen, dass du nicht allein bist. Ganz im Gegenteil, es gibt kaum einen Menschen, dem nicht zu Beginn ähnliche Gedanken durch den Kopf schießen.

Das gehört irgendwie zum Einstieg dazu. Immerhin tust du etwas, was du noch nie oder zumindest schon lange nicht mehr getan hast. Zu einer Veränderung gehört immer auch eine gewisse Unsicherheit.

Wenn du dich dieser Unsicherheit stellst und jedes mal im Training dein Bestes gibst, wird dein Schweinehund sich ganz sicher bald schmollend in die Ecke verkrochen haben. Versprochen!

Du bist kein besserer Sportler nur weil du schneller läufst oder radelst als andere. Du bist die Summe deiner Voraussetzungen, deiner Umstände, deines Fleißes sowie dutzender weiterer Variablen. Und dementsprechend zählen Zeiten und Ergebnisse maximal im Vergleich mit dir selbst. (Aus: Die Grundsätze des Ausdauerblog!)

Und falls du mal Argumente für den Sport brauchst, hier sind 51 Gründe, warum Sport dein Leben bereichert. Das ist garantiert auch dein Grund dabei!

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Auf geht’s – werde dauerhaft zum Sportler!
Torsten

Ach übrigens – ich wünsche dir mehr Zeit für Sport in deinem Leben.

Und das meinen die Leser:

Ich stehe am Anfang, oder nee, ich hab angefangen zu laufen. Deine Tipps motivieren und lassen mich reflektieren, das hilft.... so trete ich auf die Bremse, wenn ich merke dass ich mal wieder zu schnell zu viel will, nervös werde wenn mir im Wald wer entgegen kommt und ich so ne Schnecke bin.... auch das Thema der Abwechslung ist ein schöner Tipp.... werde heute eine total neue Strecke testen, und freu mich drauf.... genial ist auch die Facebook Gruppe, sie motiviert sehr, aber auch hier gilt es, es trotzdem ruhig anzugehen, nicht jeden Tag auf die Piste zu wollen.... Danke also für diese super Initiative, ich bin auf dem Weg zum Sportler, juhu!!!!

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Kerstin
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Über den Autor: Torsten Pretzsch

Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.

Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.

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5 Gedanken zu „Sich mit anderen zu vergleichen ist der größte Freund deines Schweinehundes“

  1. Hallo Thorsten, nachdem die ersten beiden Wochen gut waren, in allen Bereichen, liege ich nun mit Grippe flach. Es ärgert mich. Soll ich dann wieder von vorne anfangen?

    Antworten
    • Das hängt von der Ausfallzeit ab. Bei einer Woche kannst du probieren, einfach weiter zu machen. Bei zwei Wochen Ausfall würde ich die letzte Woche wiederholen und bei 3 Wochen von Beginn starten.

      Gute Besserung – das ist das wichtigste!

      Viele Grüße
      Torsten

      Antworten
  2. Lieber Torsten,
    Dein Blog ist tatsächlich der einzige, in dem ich die Einträge nicht nur “überfliege”, sondern bewusst jedes Wort lese. Ich mag Deine rationale Art die Dinge zu erklären, das Augenzwinkern zwischen den Worten und einfach auch die Tatsache, dass Du das Phrasenschwein nicht fütterst 😉
    Du bist kein Fitnesmodel, welches mich mit den Augen eines mitte 20-jährigen von einem übermäßig gestellten Foto aus anguckt und mir erzählt wie “easy” alles ist, wenn man denn nur will. Deine Authentizität macht die Motivation – für mich als 41-jährige Workaholic, die dazu auch noch raucht. Das ist erfrischend und ich merke auch durch die Teilnahme an Deinem Einsteigerprogramm: Es verändert dennoch etwas bei mir! Bleib Dir bitte treu.

    Antworten
    • Hallo Alex,

      danke für die tollen Worte! Freut mich riesig, wenn der Kurs und der blog diese Wirkung bei dir hat!
      Und keine Angst – ich werde mich nicht verändern, da mir ein 41jähriger rauchender Workaholic tausend mal näher ist als ein Mitte 20jähriges Fitnessmodel. 😉 Schließlich habe ich selbst die 40 deutlich überschritten, habe einen anstrengenden und erfüllenden Job (mit dem Blog ja sogar deren zwei) und ganz sicher nie Modelmaße. Dafür Spaß am Sport und ich freue mich über die zusätzliche Energie, die er mir jeden Tag bringt.

      Ich bleib mir also treu und du wirst dranbleiben! 😉
      Viele Grüße
      Torsten

      Antworten

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