Endlich mehr Sport: Erzähle deine Geschichte (Teil 2)

„Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen – Erwachsenen, damit sie aufwachen.“ (Jorge Bucay)

Erzähl uns deine Geschichte! Inspiriert durch den tollen Erfolg von Marcus, der durch Sport und Ernährung 40kg in einem Jahr abgenommen hat, ist in unserer Facebook-Gruppe „Endlich mehr Sport“ eine neue Idee geboren. Ich werde im Ausdauerblog dich zu Wort kommen lassen – erzähl uns deine Geschichte!

Nachdem im ersten Teil Marcus und Yvonne ihre tolle Geschichten übers Abnehmen erzählt haben, wird es diesmal vielfältiger. Slinka erzählt von ihrem Sieg über sich selbst,  Michael hat neben zwei Blogs sogar eine Laufgruppe gegründet, um seine Leidenschaft mit anderen zu teilen und Steffi berichtet von den Tücken des Jojo-Effekts.

(Nicht nur) Laufen macht mir Spaß – mein Sieg über mich selbst

von Slinka Nezbedna

Ich bin Slinka, heiße eigentlich Silvia und bin vor 17 Jahren aus der Slowakei nach Wien gezogen, ohne ein Wort deutsch zu sprechen. Ich habe es geschafft, hier zu leben und zu arbeiten, habe geheiratet und schließlich nach vielen Jahren auch wieder angefangen, Sport zu machen. Als Kind war ich schon sportlich, doch durch den Alltag habe ich vergessen, was wirklich wichtig im Leben ist.

Mein Weg zum Sport hat im April 2014 begonnen. Ich war mit meinem Bruder verabredet, aber er kam nicht. Statt dessen rief er mich aus dem Krankenhaus an: „Ich liege auf der Lungenstation.“, waren seine Worte. Wir sind sofort zu ihm gefahren.

Durch die Besuche im Krankenhaus habe ich gesehen, wie ein Raucher nach 30-40 Jahren Zigarettenkonsum aussehen kann. Da wollte ich garantiert nicht hin, klingelte es laut in meinem Kopf. Also ging ich bereits am nächsten Tag in ein Geschäft und besorgte mir E-Zigaretten. Seit dem bin ich Dampferin statt Raucherin…

Natürlich habe ich dadurch zugenommen. 8 Kilo waren es am Ende. Bei 73kg auf 1,65m ist das sicher nicht schlimm, aber für mich war es der Horror. Also Laufschuhe angezogen und ab in den Park. Am ersten Tag waren es 15 Minuten, am nächsten Tag bereits 30. Es war extrem anstrengend, aber meine Begeisterung wurde geweckt und ich hielt einen Monat durch. Spätestens als ich das erste mal 10 Kilometer am Stück gelaufen bin, wusste ich: Laufen macht mir Spaß!

Und wenn mir schon Laufen Spaß macht, warum nicht auch Radfahren? Mein mittlerweile längst gesunder Bruder wollte nach Norwegen fliegen und fragte mich, ob ich mitkommen möchte. Ich war begeistert! Doch da gab es diese eine Bedingung – wir fahren mit dem Rad und dem Zelt durch Norwegen. 100-140km am Tag! „Das schaffe ich niemals!“, war meine Reaktion.

Doch etwas in mir wollte unbedingt dahin und ich begann, richtig hart zu trainieren. Fuhr zweimal die Woche 70km mit dem Rad, lief und schwamm regelmäßig. Im Juni 2015 war es dann soweit – wir fuhren nach Norwegen!

Über die Reise könnte ich einen ganzen Roman schreiben – die Kurzfassung: Wir haben es geschafft! 1.300km auf dem Fahrrad in 13 Tagen mit 16.000 Höhenmeter und einer 22km-Wanderung. Ich war so stolz!

Doch auf der Reise musste ich mich selbst besiegen. Am höchsten Berg stand ich unten und dachte, da komme ich niemals hoch. Ich weinte, wollte zu meiner Mama und überall sein, nur nicht an diesem Berg in Norwegen. Doch da war auch wieder diese innere Stimme, die meinte wenn du das schaffst, schaffst du alles in deinem Leben. Also fuhr ich los!

Irgendwann stand ich oben – von 60 auf 2000 Meter über dem Meer – am Stück!

Mit diesem emotionalen Erlebnis kam die Erkenntnis, dass man mit der richtigen Einstellung alles schaffen kann.

Darum nehme ich mir die Zeit zum Sport und gebe niemals auf. Sport macht mich glücklich und stark und das Gefühl hinterher ist einfach toll. Egal, ob es eine Radtour, die ersten 10 Laufkilometer oder der Marathon ist, dieses Gefühl kann dir niemand kaufen. Dieses Gefühl musst du dir durch einen starken Willen selbst schenken. Darum mache ich Sport!

Gemeinsam zum Ziel – warum ich eine Laufgruppe gründete

von Michael Fennenkötter

Michael Fennenkötter ist mein Name. Ich bin 42 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder.

2014 gründete ich mit meinen Trainern die NHANKIDO Vereinigung e.V.. Dieser Verein befasst sich mit Gewaltprävention, Selbstverteidigung, Meditation, Ernährung und natürlich dem Laufen.

Anfang 2015 wog ich noch knapp über 132kg. Bei einer Größe von 184m ein „wenig“ viel. Ich konnte mir nicht einmal die Schuhe zu binden ohne die Luft anzuhalten oder zwischendurch zu pausieren. Damals habe ich mit Walking und langsam mit dem Laufen angefangen.

Heute, nach einer Ernährungsumstellung und ehrgeizigem Training, habe ich jetzt ein Gewicht von 98kg. Habe sechs Läufe absolviert, 5km,1 0km, einen 9 Meilen Lauf und sogar einen Halbmarathon. Solange es meine Gesundheit zulässt mache ich weiter. Ich kann nicht anders. Ich bin laufsüchtig.

Aus dem was ich persönlich erreicht habe, entstand die Idee eine Laufgruppe zu gründen. Aber nicht irgendeine. Ich wollte niemals Menschen mit Kilometerzeiten von 5:30 oder drunter dabei haben, auch keine Leute die 60kg wiegen und meinen sie müssten 200 Gramm abnehmen. Ich wollte Menschen, die so sind wie ich war und ihnen helfen so zu werden, wie sie es möchten.

Inzwischen sind wir acht Frauen und ein Mann. Wir treffen uns einmal die Woche zum Training und jeder ist begeistert und verzeichnet langsam Erfolge. Jeder hat für sich erstmal ein Ziel definiert und arbeitet daran es zu erreichen.

Ich bin weder Sportwissenschaftler noch Ernährungsexperte aber so von meiner Sache überzeugt, dass ich glaube anderen Laufen und Ernährung näher zu bringen.

Damals habe ich auch angefangen zu bloggen. Inzwischen sind es zwei Blogs. Einmal über unsere Laufgruppe und der andere über das Abnehmen ohne Jojo-Effekt. Ich finde es erstaunlich wie viele Menschen man darüber erreichen kann.

Endlich kein Jojo-Effekt mehr

von Stefanie Pawolek

Aaallsoooo…. Ich bin die Steffi, 37 Jahre jung und lebe glücklich in einer Beziehung. Als Kind / Jugendliche war ich eigentlich sportlich, hatte im Sport-Unterricht stets eine 1 und trainierte 4x die Woche im ortsansässigenRock´n Roll Verein. Doch dann kam der Beruf und der Alltag und ich hörte auf…

Was folgte – ich habe in meinem Leben schon oft ziemlich viel auf einmal in kurzen Zeiten ab und auch wieder zugenommen. Doch diesmal fing alles mit dem Kampf mit mir selbst an.

Im Dezember 2013 brachte ich sage und schreibe 107 Kg auf die Waage. Ich war neu nach Hamburg gezogen und kannte kaum jemanden. Da meldete ich mich bei einem Fitnessstudio an…. am Anfang ging ich 3 mal die Woche… aber meist nur zum Zumba… Dort habe ich auch meine Leidenschaft zum Zumba entdeckt.

Ich nahm am Anfang gut ab… so ca. 6 Kg in 2 Monaten. Dann hatte ich keine Lust mehr und ging nicht mehr hin. Irgendwann sah ich ein Foto einer ehemaligen Freundin aus meiner alten Heimat. Sie hatte wirklich 40 Kg abgenommen durch LowCarb. Da dachte ich mir, dass muss ich ausprobieren.

Also fing ich an meine Ernährung nach und nach umzustellen und nahm dadurch noch mal so ca. 9 Kg ab. Ich war zwar stolz und trotzdem ging mir das zu langsam. Ich bin schließlich eine Naschkatze. Ich kann auch einfach nicht die Hände von Schoki lassen. 😉

Im November 2015 war meine Mutter bei uns in Hamburg zu Besuch und wir waren shoppen. Ich stand im Kaufhaus in der Umkleidekabine und sah mich an… von oben bis unten…. und da machte es Klick in meinem Kopf. Durch das ständige Ab- und Zunehmen der letzten Jahre sieht die Haut nicht mehr so toll aus. Ich musste etwas unternehmen!

Mein ehemaliger Zumbatrainer aus dem Studio postete auf Facebook ständig etwas von einer Challenge. Ich hatte ihn angeschrieben was das genau sei und er erklärte es mir in einem persönlichem Gespräch auf einem Kaffee. Diese Sportgruppe machte 2x in der Woche ein 90 minütiges Ganzkörper-Workout. Diese Gruppe war verbunden mit anderen Sportgruppen in ganz Europa und wollten einen Weltrekord aufstellen.

Es gab zwei Challenges… Muskelaufbau und Abnahme…. wenn man sein „selbsternanntes“ Ziel in 90 Tagen erreicht hatte, durfte man sich etwas gönnen. Bei mir war es ein Tattoo. Ich hatte mir 8 kg vorgenommen und schaffte sie auch tatsächlich. Zudem meldete ich mich in einem anderen kleineren Fitnessstudio an und ging 3 mal die Woche dort hin und 2 mal die Woche zum Groupworkout. Ich sah wie mein Körper sich formierte…. das war der Wahnsinn.

Irgendwann kam ich in dann in die Gruppe „Endlich mehr Sport“ weil ich mich noch weiter motivieren wollte. Laufen war noch nie mein Ding, es war langweilig und ohne Sinn für mich. Bis ich es 3 – 4 mal ausprobierte.

Nach 5 Monaten kann ich mir jetzt das Leben ohne Laufen nicht mehr vorstellen. Wettkämpfe? Ich mache sogar bei Wettkämpfen mit, dass ist so unglaublich für mich. Bis zum heutigen Datum habe ich noch mal 7 kg abgenommen also insgesamt 30 Kg und passe jetzt in 40iger Damenhosen rein.

Ich bin noch nicht am Ziel. Ich möchte noch ca. 10 Kg abnehmen, doch das ist nicht mehr der Hauptgrund um Sport zu machen. Sondern die Leidenschaft, das Gefühl nach dem Sport und ich kann mich selber immer und immer wieder Herausfordern. Und dieses Feeling kann mir keiner nehmen.

Viel habe ich der Facebook-Gruppe „Endlich mehr Sport“ zu verdanken. Ich weis auch nicht, welcher Zauber darüber liegt. Und einiges auch meinem Wissen, dass ich mir über die letzten Jahre angeeignet habe. Wie ernähre ich mich am besten gesund und ausgewogen. Dabei habe ich Spaß am Sport und der Rest erledigt sich dann ganz von alleine. 😀

Warum wolltest/willst du mehr Sport machen? Was waren/sind deine Beweggründe? Hast du dein Ziel erreicht und welche Hindernisse lagen auf dem Weg? Was hat dir geholfen, was hat dich inspiriert? Erzähle deine Geschichte!

Wenn auch du an der Aktion teilnehmen möchtest, dann sende mir eine E-Mail mit deiner Geschichte und mindestens einem Foto an topre@ausdauerblog.de

Endlich mehr Sport – erzähle deine Geschichte

 


Über den Autor: Torsten Pretzsch

Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.

Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.

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