No pain, no gain – stimmt das oder ist das Quatsch?

No pain, no gain - was ist dran an dem bekannten Motivationsspruch und sollte man wirklich immer an seine Grenzen gehen? Hier erfährst du es.

Ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi – jeder von uns kommt irgendwann damit in Berührung.  Denn im Sport allgemein – und natürlich auch unter Läufern – existieren unzählige Mottos.

Die sozialen Medien sind voll davon, ständig stolpert man irgendwie darüber. Und nicht selten kommt einem dabei auch der Spruch „no pain, no gain“ vor die Augen – und soll wohl, wie die meisten Sprüche, als Motivationsschub dienen. Desto aussagekräftiger, desto besser, oder?

Doch was steckt eigentlich hinter diesen vier kleinen Worten?

Was bedeutet der Spruch „no pain, no gain“ auf Deutsch?

Die Redewendung „no pain, no gain“ bedeutet wörtlich aus dem Englischen übersetzt: „Kein Schmerz, kein Erfolg“. Doch nicht immer darf man sich hierbei nur auf die wörtliche Übersetzung versteifen.

Spricht man von „no gain, no pain“ ist oft auch das Training an die Belastungsgrenze heran gemeint. Sprich: Bleibst du in deinem Training in deiner Komfortzone oder forderst du dich selbst heraus? „No pain no gain“ könnte also auch im übertragenen Sinn mit „Kein Fleiß, kein Preis“ übersetzt werden.

Ohne schon jetzt zu sehr ins Detail zu gehen: Zwischen der wörtlichen und der sinnbildlichen Bedeutung des Spruchs sollte unterschieden werden.

Die Frage ist also immer: Wie interpretierst du so einen Satz selbst, welche Bedeutung hat er für dich persönlich? Denn das spielt letztlich für dein Training auch die bedeutendste Rolle.

Woher kommt das Motto „no pain, no gain“?

Das Motto „no pain, no gain“ ist nicht selten in der Kraftsport- oder auch der Bodybuildingszene vorzufinden. Ob das Sprichwort auch wirklich daher stammt, sei einmal dahingestellt.

Muss Training wirklich weh tun, damit ich besser werde?

Fokussieren wir uns auf die wörtliche Übersetzung, stellt sich schnell die Frage: Sind Schmerzen wirklich der Keyfaktor, um seine eigene Leistung zu steigern? Schließlich möchte man den maximalen Effekt aus seinen Trainingseinheiten herausholen.

Die einfache Frage lautet jedoch: Nein. Denn Schmerz ist weder Indikator für ein effizientes Training noch für eine Leistungssteigerung.

Und das gilt meines Erachtens für alle Bereiche des Sports. Sei es nun das Laufen, der Kraftsport oder wenn wir in Richtung Mannschaftssportarten blicken.

Mögliche Auslöser für Schmerzen während einem Training sind eine mangelhafte Ausführung (zum Beispiel im Bereich Kraft), eine zu kurze Regenerationszeit oder etwa ein schlechter Trainingsplan.

Was ist eigentlich Schmerz?

Laut der Weltschmerzorganisation IASP (International Association for the Study of Pain) ist Schmerz ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.

Schmerzen machen uns darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmt. Sie sind das Warnsystem, das Warnsignal unseres Körpers. Schmerzen sollten daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Noch weniger allerdings sollten Schmerzen als Indikator für ein effizientes Training gesehen werden – wie es in der wörtlichen Bedeutung von „no pain, no gain“ der Fall ist.

No pain no gain – ein Quatsch?

Die Redewendung sollte also dann in die Tonne getreten werden, wenn es genau das initialisiert. Möchtest du den Spruch allerdings mit „Kein Fleiß, kein Preis“ übersetzen, geht es schon in eine ganz andere Richtung.

Denn hartes Training ist in keinem Fall schlecht. Fordere dich heraus, verlasse deine Komfortzone, trainiere an deiner Belastungsgrenze. Achte jedoch auf deinen Körper, hör auf ihn, wenn er dir sagt: „Bis hier und nicht weiter.“

Fleiß ist gerade beim Laufen, einer Ausdauersportart, ganz entscheidend. Damit du deine Ziele erreichen kannst, musst du dranbleiben, einem Trainingsplan folgen und diesen durchziehen. Egal, welche Strecke du aktuell anstrebst, ob fünf Kilometer, zehn Kilometer oder mehr: Der Anfang ist immer nicht einfach – für jeden. Daher musst du dich schon durchbeißen.

Hast du jedoch Schmerzen beim Laufen, solltest du nicht in den Schmerz hinein trainieren. Je mehr Sport du machst und je länger du läufst, desto einfacher wird es dir aber fallen, Schmerzen einzuschätzen.

Ist es „nur“ der Muskelkater vom Vortag, sodass deine Wade ein bisschen zwickt? Dann kannst du eine lockere Einheit zur Regeneration machen. Oder „brennen“ deine Oberschenkel von einer intensiven Intervallsession – und es ist nur temporär? Dann schiebe keine Panik. Ist es jedoch mehr? Dann solltest du es abklären lassen.

Pauschalisieren lässt sich natürlich aber dennoch nichts. Jeder Körper ist anders. Eine Faustregel gibt es daher nicht. Wenn Schmerzen jedoch nicht mehr verschwinden, nicht nachlassen, sondern sich in ihrer Intensität steigern, dann ist der Gang zum Arzt letztlich immer der richtige Weg, um Gewissheit zu haben.

Was viele Läufer besonders falsch machen

Halbmarathon und Marathon sind tolle und für viele verlockende Ziele. Einmal einen Marathon laufen – für viele ist das das absolute Highlight. Dagegen ist auch absolut nichts einzuwenden.

Letztlich kommt es aber auf das richtige Training an. Fehler, die dabei nicht selten begangen werden:

  • Die Trainingsintensität ist viel zu hoch und Regenerations- und Trainingszeiten halten sich nicht die Waage. Überlastungen sind damit im Grunde Tür und Tor geöffnet.
    Besonders bei einem Marathontraining kommt es aber darauf an, konstant seine Läufe zu absolvieren. Verletzungen, die aus zu wenig Regenerationszeit und schlecht dosiertem Training resultieren, solltest du also in aller Regel immer vorbeugen.
  • Es wird viel zu spät mit dem Training begonnen. Somit steht am Ende viel zu wenig Vorbereitung einem so anspruchsvollen Lauf gegenüber.  

4 schlaue Tipps für Läufer – keine Schmerzen und trotzdem besser

  • Hast du das Laufen eben erst für dich entdeckt, solltest du unbedingt mit einem Trainingsplan beginnen. So lernst du in kleinen Schritten voranzukommen und dich von Trainingseinheit zu Trainingseinheit zu steigern. Bedeutet: Lauf nicht einfach planlos los. Mit einem Laufplan wird dir nämlich auch das Dranbleiben einfacher fallen.
  • Integriere Stabilisations- und Kraftübungen in deinen Trainingsplan. Für die einen mag das wie das größte Übel überhaupt klingen, anderen fällt es ganz einfach. Fakt ist aber: Stabilisations- und Kraftübungen sind essentiell, um dich vor Verletzungen zu schützen. Ob du es also magst oder nicht, es sollte ein Bestandteil deines Plans sein. Und wer weiß, mit der Zeit findest du ja vielleicht sogar Gefallen daran.
  • Setze dir Ziele – aber klug. Wie das funktioniert und du dich nicht übernimmst, liest du hier.
  • Letztlich ist Konstanz der Schlüssel, um deine Ziele zu erreichen. Wer den Laufsport wirklich für sich entdeckt, wird nicht darum herumkommen, regelmäßig laufen zu gehen. Konstantes Training sowie eine gute Balance zwischen Belastung und Regeneration sollten für alle Läufer zu den wichtigsten Komponenten gehören – egal ob Profi oder Hobbysportler.

Wie kritisch betrachtest du das Motto „no pain no gain“? Als richtiger Motivationsschub kann es meiner Ansicht nach nicht dienen, wenn man allein die wörtliche Übersetzung schon mit Vorsicht betrachten muss.

Hast du ein anderes Motto, oder einen inspirierenden Spruch, der dich antreibt und dich immer  wieder zum Weitermachen motiviert? Schreibe mir gerne einen Kommentar. Ich freue mich, von dir zu lesen.

Sportliche Grüße

Deine Michelle

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Über die Autorin: Michelle Brey

Michelle Brey

Fußball, Auspowern, Musik und Schreiben: Das bin ich. Michelle aus München.

Mit bereits fünf Jahren bin ich der Leichtathletik verfallen, zwei Jahre später dem Fußball. In der U17 mischte ich die Juniorinnen Bundesliga, die höchste Fußballliga Deutschlands für Mädchen, auf.

Neben dem Sport schreibe ich leidenschaftlich gerne und hoffe hier meine Leidenschaft zum Sport und dem Schreiben vereinen zu können und so dir, dem Leser, hilfreiche Tricks&Tipps geben zu können!

Ich freue mich auf dich. Sportliche Grüße, Michelle

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