Fahrradausrüstung: Auf diese Dinge solltest du keinesfalls verzichten

Vor deiner ersten Biketour steht nicht nur der Bikekauf, sondern auch die Suche nach der richtigen Fahrradausrüstung. Hier gibt es Tipps...

„Fahrradfahren ist für mich wie ein kleiner Urlaub.“ (Wigald Boning)

Du willst die pure Lebensfreude genießen? Öfters mal einen solchen Kurz-Urlaub machen? Sehr schön, denn ich gebe Wigald Boning absolut Recht – Radfahren ist einfach eine wunderbare Form der Bewegung und eine schöne Auszeit zum Alltag.

Wenn auch du der Faszination im Sattel erliegen möchtest, steht als erstes die Wahl des passenden Fahrrads. Ein wenig Licht in die riesige Auswahl an Rädern habe ich dir im letzten Artikel gebracht:

Heute gehen wir in der Einsteigerserie weiter und widmen uns deiner Fahrradausrüstung. Ganz konkret geht es um die richtige Kleidung, das passende Zubehör und die Frage, ob Klickpedalen das richtige für dich sind.

Welche Ausrüstung brauche ich fürs Radfahren

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links: Du bekommst ein tolles Angebot und ich eine kleine Provision für die Empfehlung als Dankeschön. Sämtliche Empfehlungen basieren auf persönliche Erfahrungen.

Wie bei allen Dingen gibt es auch beim Radfahren eine Unmenge an Ausrüstung, die man haben kann, muss, soll oder eben nicht. Nicht so einfach, in diesem Dschungel durchzusehen. Ich habe dir mal ein paar Dinge aufgelistet, die für mich essentiell sind und nenne dir schließlich noch paar weitere Sachen, die den Fahrspaß in einem weiteren Schritt erhöhen.

Vor deiner ersten Biketour steht nicht nur der Bikekauf, sondern auch die Suche nach der richtigen Fahrradausrüstung. Hier gibt es Tipps...

Auf diese Dinge solltest du keinesfalls verzichten

Zwei Dinge sind ein absolutes Muss, wenn du beginnst sportlich Rad zu fahren – der Helm und eine gute Radhose. Doch es gibt noch einiges mehr…

Der Helm – Lebensretter wenn es ernst wird

Lebensretter und Sicherheitsaspekt Nummer 1 ist der Helm. Du bist schließlich auf dem Rad ungeschützt und die Gefahr, bei einem Sturz auf den Kopf zu fallen, ist sehr hoch. Und genau hier kann dir ein Helm ein deutliches Mehr an Sicherheit bieten.

Ein Fahrradhelm sollte stabil und leicht sein, schließlich trägst du ihn stundenlang auf dem Kopf. Die Helme besitzen allesamt innen eine Schaumstoffschicht, die außen mit einer Kunststoffschicht überzogen sind. Achten solltest du beim Kauf auf eine gute Belüftung, um in der Sonne nicht unter dem Helm zu überhitzen.

Wichtigstes Kriterium beim Kauf ist die Größe, die abhängig von deinem Kopfumfang ist. Hier mal eine Kaufempfehlungen – ein Helm, den ich selbst fahre…

Die Radhose – das entscheidende Accessoire für deinen Fahrspaß

Die Radhose (in Verbindung mit einem vernünftigen Sattel) ist das A und O für den Fahrspaß.

Ich verspreche dir, nichts ist unangenehmer als wenn nach einigen Stunden oder manchmal auch Minuten im Sattel dein Hintern weh tut. In den seltensten Fällen ist dabei der Sattel schuld, sondern eine unpassende Radhose. Freizeit- oder Sporthosen oder gar Jeans sind zum sportlichen Radfahren völlig ungeeignet. Sie kneifen, engen ein und bieten durch reichlich Nähte noch massig Potential zum Wundscheuern. Und genau da helfen Radhosen.

Du solltest hier zu guten (und meist etwas teureren) Markenprodukten greifen. So gut die Discountersachen beim Laufen sind, beim Radfahren würde ich dir abraten, vor allem die Hosen billig zu kaufen. Zu groß ist der Qualitätsunterschied im Vergleich zu Discounterware. Hier eine Empfehlung:

Übrigens – unter der Radhose tragen erfahrene Radsportler KEINE Unterhose. So besteht keine Möglichkeit von Druckstellen durch Nähte oder ähnliches. Und noch ein Profitipp: Vor langen Radtouren benutzen viele Radsportler spezielle Sitzcreme, mit der sie zusätzlich das Polster einschmieren. Hier eine Empfehlung für eine gute Sitzcreme:

Neben diesen beiden absoluten Pflichtkäufen brauchst du natürlich noch ein Radtrikot. Für den Einstieg tun es da günstige Radtrikots (z.B. von Gonso*). Achte darauf, dass sie atmungsaktiv sind. Auch eine Radbrille ( Alpina Unisex Radbrille* ) ist empfehlenswert, denn durch die höhere Geschwindigkeit können deine Augen schneller austrocknen und kleine Fliegen oder Staub sind äußerst unangenehm im Auge.

Ohne Werkzeug keine Radtour

Wenn du Klickpedale hast – dazu später mehr – brauchst du natürlich noch passende Radschuhe, wenn nicht genügen deine Joggingschuhe. Und dann ist da noch etwas, was an jedes Rad gehört und gerne vergessen wird: Werkzeug und Satteltasche.

Glaub mir, je länger du Rad fährst, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass du auch einmal einen Platten hast. Deshalb solltest du auf jeden Fall den Schlauchwechsel üben (Videoanleitung Schlauchwechsel) und beim Radfahren eine Grundausstattung dabei haben. Im Einzelnen sind das:

Nice-To-Have – praktisch, hilfreich oder einfach nur cool

Die Essentials hast du jetzt, schauen wir doch mal, was es da noch so nützliches und schönes gibt. Der Zubehörmarkt beim Radfahren ist schließlich riesig.

Vor einigen Jahren war ein Fahrradtacho noch fast ein Muss und die einzige Möglichkeit, die Strecke und Geschwindigkeit zu ermitteln. Das ist natürlich heutzutage anders.

Smartphone oder Fahrrad-Navi – willst du Navigation am Rad?

Ein Smartphone ist bei kürzeren Touren ausreichend und sehr gut geeignet. Es gibt Apps, wie zum Beispiel Komoot, mit denen du leicht und einfach Strecken planen und dann auch abfahren kannst. Eine Alternative zu Komoot ist das bei Radfahrern extrem beliebte Strava.

Nutzt du dein Smartphone als Navi zum Radfahren, so bietet sich eine entsprechende Rahmentasche* für den Lenker oder das Oberrohr an oder du befestigst das Smartphone direkt per Handyhalterung*. Nicht schön, aber überaus praktisch.

Der Nachteil des Smartphones als Navi ist die begrenzte Akkuleistung, wenn der Bildschirm deines Smartphone permanent an ist. Deshalb greifen Profis greifen zu richtigen GPS-Geräten für den Radeinsatz. Garmin ist in diesem Segment klarer Marktführer und der Garmin Edge Explore 820* das Model zum Einstieg in die Fahrradnavigation.

Fast schon ein Essential – weitere Bekleidungstipps

Doch nicht nur in Sachen Technik gibt es einige Nice-To-Haves, das gilt auch in Sachen Bekleidung. Wobei ich bei drei Dingen schwer mit mir gerungen habe, ob sie nicht sogar zu den Basics gehören. Denn ein extra Unterhemd zum Radfahren möchte ich längst nicht mehr missen. Du wirst auch keinen Radprofi finden, der nicht solch ein Unterzieh-Shirt trägt. Und das bei jeden Wetter.

Schließlich ist die erste Schicht direkt auf der Haut in Sachen Atmungsaktivität und Windstopper-Funktion entscheidend. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Gore Bike Wear Unterhemd* gemacht. Natürlich gibt es den praktischen Baselayer auch für Damen*

Zwei weitere Dinge sind Radhandschuhe* und spezielle Radsocken, wobei du hier natürlich selbst entscheiden musst, ob du das von Beginn brauchst. Ohne Handschuhe bin ich nie unterwegs, doch spezielle Radsocken trage ich eher selten.

Dein Rad ist mehr als Sportgerät? Dann brauchst du ein Schloss…

Wenn du dein Rad auf deiner Tour auch einmal aus dem Auge lässt oder du es auch im Alltag nutzt, wirst du zwingend ein gutes Schloss brauchen. Schließlich wurden im Jahr 2017 in Deutschland 300.000 Räder geklaut.*1 Übrigens war nur die Hälfte von ihnen versichert. Hast du ein wertvolles Rad, dann lohnt es sich, Räder mit in die Hausratversicherung aufzunehmen.

Ein Fahrradschloss kann den Diebstahl zwar nicht ganz verhindern, aber doch die Wahrscheinlichkeit bis gegen Null reduzieren. Abus* ist hier Marktführer und bietet eine Vielzahl an Modellen und Sicherheitsstufen an. Such dir das für dich und deine Anforderungen passende heraus.

Da ich ein schweres und sicheres Schloss beim Rennrad fahren natürlich nicht dabei habe möchte und zudem mein Rad nur ganz kurze Zeit bei einem Stop beim Bäcker oder der Tankstelle aus dem Auge lasse, begnüge ich mich mit einem leichten Kabelschloss mit Zahlencode*.

Die Angst vor den Klickpedalen

Zum Schluss noch eine Diskussion und eine Frage, die bei jedem Einsteiger in das sportliche Radfahren früher oder später auftaucht: „Brauche ich wirklich Klickpedale?“

Brauchen ist natürlich ein schwieriger begriff, aber empfehlen würde ich dir Klickpedalen in jedem Fall. Das gilt für alle sportlichen Räder mit einer leichten Ausnahme bei Downhill-MTB’s.

Nur mit Klickpedalen hast du einen richtig runden Tritt und ziehst und trittst gleichermaßen. Das erhöht die Kraftübertragung und du kannst schneller fahren. Leichter wird es deswegen aber nicht. Doch auch ein Abrutschen gibt es mit Klickies nicht.

Die Vorteile liegen also auf der Hand. Trotzdem haben viele Einsteiger Hemmungen und regelrecht Angst, bei der ersten Ampel mitsamt Rad umzufallen. Und ja – auch mir ist es einmal passiert, dass ich vergessen habe auszuklicken und folglich an der Kreuzung einfach umfiel. Doch ich garantiere dir, dass passiert dir sicher nur einmal, danach wirst du immer rechtzeitig ausklicken.

Der Klickmechanismus ist ganz einfach und lässt sicher wunderbar auf einen Parkplatz üben. Anfahren, einklicken, ein paar Meter rollen und treten, dann bremsen und ausklicken und schließlich komplett anhalten. Wenn du das am Anfang einige Zeit übst, wird dir das ganz schnell in Fleisch und Blut übergehen. Ein bisschen kann man das mit Autofahren vergleichen. Bei deinen ersten Fahrstunden warst du auch noch extrem nervös und ein paar Jahre später findest du Auto fahren kinderleicht.

In meinem Einsteigerartikel übers Rennrad fahren, habe ich auch zu Klickpedalen einige Empfehlungen gegeben. Ebenso wie in meinem Einsteigerartikel in Sachen MTB.

Fahrradausrüstung ist komplett, aber was ist mit dem Training?

Jetzt hast du also das dir passende Fahrrad und auch deine Ausrüstung ist komplett, dann wird es Zeit für die ersten Runden. Am Anfang bist du vielleicht schon nach einer Stunde müde, doch mit einiger Übung sind auch richtig lange Touren möglich.

Wie bei vielen Dingen macht Übung auch beim Radfahren den Meister und deshalb empfehle ich dir ein strukturiertes Training von unseren ausdauercoaches.

Bist du ein Rennrad-, MTB- oder Gravel-Fan?

Egal, ob Anfänger:in oder Fortgeschrittene:r, bei den ausdauercoaches findest du das passende Training.


Unsere Coaches erstellen für dich einen individuellen, strukturierten Trainingsplan, der perfekt in dein Zeitbudget passt. 


Mit monatlichen, auf dich zugeschnittenen Plänen via Trainingpeaks inklusive Athletik- und Mobilitytraining bist du bestens versorgt.


Lass dich persönlich trainieren und entfalte dein volles Potenzial. Warte nicht länger – fordere dich heraus, ohne dich zu überfordern. 

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Auf geht’s – werde dauerhaft zum Sportler!
Torsten

Ach übrigens – ich wünsche dir mehr Zeit für Sport in deinem Leben.

*1 – Quelle: https://de.statista.com/infografik/9793/fahrraddiebstaehle-in-deutschland/


Über den Autor: Torsten Pretzsch

Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.

Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.

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4 Gedanken zu „Fahrradausrüstung: Auf diese Dinge solltest du keinesfalls verzichten“

  1. Hallo,

    zum Thema Sattel kann ich Martin nur zustimmen. Ich bin zwar selber kein Profi, aber hatte jetzt auch ewig lange immer Schmerzen nach dem Fahrradfahren und die Touren haben deswegen auch immer nur so halb Spaß gemacht. Habe mir Anfang des Jahres dann das Kreuzband gerissen und wollte danach wieder mehr Fahrrad fahren. Habe mich dann zwecks Sattel mal beraten lassen und muss auch sagen, so ein passender Sattel macht einen riesigen Unterschied aus, hätte ich selbst auch erst nicht gedacht. Aber die Touren machen jetzt endlich wieder zu 100% Spaß!

    Antworten
  2. Hi Torsten,

    zum Thema „In den seltensten Fällen ist dabei der Sattel schuld“ muss ich dir absolut widersprechen.

    Ich arbeite seit 2 Jahren in einem großen Fahrradladen. jeden Tag kommen Menschen zu mir mit dem typischen Argument „der Sattel auf meinem neuen Rad ist ‚zu hart‘, ich hätte gerne einen weicheren, breiteren, bequemeren.“

    Wir machen Sitzknochenvermessung mehrmals am Tag und ich kann dir sagen „kein A**** ist wie der andere“.

    Ich hatte Männer mit 7 cm und Damen mit 20 cm Sitzknochenabstand und alles dazwischen. Dann gibt es die „Variable“ Sitzposition, abhängig davon, was für eine Art Fahrrad man(n. oder Frau) fährt. oder hast du schon Mal einen Cityradsattel auf einem Rennrad gesehen bzw andersrum?
    Bei der Polsterhose gebe ich dir Recht, die macht Sinn, weil die Reibung und Druck reduzieren soll.

    Also liegt falsches, schmerzhaftes Sitzen sehr wohl am Sattel.

    Wenn man den falschen Sattel fährt, und es schmerzt, sitzt man falsch, weil man sich weiter nach hinten setzt um den Schmerzreiz abzustellen. damit ändert man die Sitzposition und die Haltung auf dem Rad.

    Viele wollen als erstes das offensichtliche Problem beheben, was man als logisch betrachtet: man will aufrechter sitzen. also wollen viele erstmal den Lenker erhöhen (Vorbau, Vorbauerhöhung, anderer Lenker), den Sattel haben die wenigsten auf dem Schirm.

    die falsche Sitzposition (zu weit hinten, zu hoch oder zu tief etc.) beeinflusst alles.
    daher muss man für sich individuell die korrekte Einstellung des Sattels ermitteln, indem man ausprobiert.
    Die sattelposition vornehinten plus Sitzhöhe ergibt korrekte oder inkorrekte Haltung auf dem Rad. die Ausrichtung der Sattelnase tut ihr übrigens gegen die „taube Nudel“ beim Mann.

    Zum Thema Reifen noch eine Anmerkung: viele Fahrradhersteller montieren günstige Reifen, die kaum bis keinen Pannenschutz bieten. Ich fahre seit 20 Jahren ohne plattfüße durch einen unplaztbaren Reifen mit hohem Reifendruck (5bar bzw 4,5 beim neuen Rad).

    Luftpumpe, Ersatzschlauch habe ich mir erst jetzt für eine geplante Radreise zugelegt, bin bisher ohne klar gekommen (auch ich werde älter und erfahrener )

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  3. Hallo,

    zum Thema Click-Pedale:
    Ich habe noch keine aber ich werde mir demnächst welche anschaffen. Meine Begründung ist nicht der runde Tritt sondern:
    – Mein Fuß sitzt immer gleich auf dem Pedal. Ich rutsch nicht mit dem Fuß nach vorne oder hinten und die Ferse rutscht nicht oder nicht so leicht nach außen oder innen. D.h. mein Knie wird immer optimal belastet.
    – Der Schuh ist steifer als ein normaler Turnschuh. So bekommt man mehr Druck auf das Pedal.
    Ich habe oft beim runter treten die Ferse tiefer als das Pedal. (der Winkel Schienbein zu Fuß wurde immer spitzer). das führte bei mir zu Achillessehnen-Problemen. Da erhoffe ich mir, dass es einfacher wird das nicht zu tun, wenn ich nicht mehr so leicht im Fuß abknicken kann.

    Ach ja, das Pedal ist auf der einen Seite zum klicken, auf der anderen Seite für normale Schuhe.

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    • Hi Arno,
      viele haben Angst mit Klickpedalen zu fahren, weil sie befürchten, sich nicht rechtzeitig vom Pedal lösen zu können.

      das ist eigentlich unproblematisch wenn man bevor man das erste mal damit fährt, „Trockenübungen“ macht.

      ich habe mit den Klickpedalen keine knie- oder Achillessehnenbeschwerden.

      Ich hab es in über 20 Jahren nur einmal geschafft, nicht aus dem Pedal auslösen zu können. musste die cleats erneuern, weil die verschlissen waren. habe vorher die Federspannung am Pedal immer mehr erhöht, sodass ich mit dem alten cleats noch hält hatte.
      mit dem neuen cleats hatte ich nicht dran gedacht, die Federspannung wieder zu reduzieren….

      mit einem halb-halb Pedal habe auch ich angefangen.

      gruß martin

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