Morgens oder abends – Wann ist die beste Zeit zum Joggen?

Wann ist die beste Zeit zum Joggen, morgens oder abends? In diesem Artikel erfährst du alles über die Vor- und Nachteile der Tageszeiten.

Bist du ein früher Vogel oder eine Nachteule? Machst du Sport am Morgen oder eher abends? Gibt es einen optimalen Zeitpunkt für dein Training? Denn gerade bei diesem Thema trennen sich bekanntlich die Geister oftmals. Während es sich viele gar nicht vorstellen könnten, noch vor der Arbeit ihr Lauftraining zu absolvieren, springen andere hoch motiviert aus dem Bett und rein in die Laufschuhe. Du bist noch unentschlossen, wann für dich die beste Zeit zum Trainieren ist?

Morgen-Sport: „Wunderbare Möglichkeit, um den Tag mit Bewegung zu starten“

„Ich finde den Morgen eine wunderbare Möglichkeit, um den Tag mit Bewegung zu starten“, sagte Premium Personal Trainerin Sina Willmann im ausdauerblog-Podcast: „Das ist einfach ein ganz anderes Gefühl, ein ganz anderer Tagesverlauf, als wenn wir erst einmal in die Frühstücks-, Anzieh-, Duschroutine fallen.“ Ob du den Morgen-Sport in Form einer Joggingrunde, einer Mobility Session oder einem Workout ausübst, sei von unterschiedlichen Faktoren abhängig:

  • Was sind deine Ziele?
  • Was für ein Typ bist du? Früher Vogel oder Nachteule?
  • Wie viel Zeit hast du in der Früh?
  • Wie ist das Wetter?
  • In welcher Jahreszeit befindest du dich aktuell?

Beste Zeit zum Joggen? – Vorteile von Bewegung am Morgen

Kaffee am Morgen? Das ist ein Standard für viele Menschen, um erst einmal so richtig wach zu werden. Frei nach dem Motto: „Ohne meinem Kaffee geht gar nichts.“ Dabei ist Kaffee ein synthetischer – also ein künstlicher – Wachmacher. Sina hingegen plädiert für Sport als „natürlichen Wachmacher“. Diese „unterstützen unseren Biorhythmus, unser körpereigenes Gefühl, unsere Hormone und unsere Bewegungslust. Also all das, was uns ausmacht, um einen energievollen Tag zu haben“, erklärte die Trainerin im Podcast.

Ein weiterer Vorteil: „Wer sich morgens schon bewegt hat, trifft über den Tag hinweg gesündere Entscheidungen.“ Damit spielt sie auf Entscheidungen hinsichtlich der Mahlzeiten an. Ihre Empfehlung ist daher eine Sporteinheit vor dem Frühstück. Das mag für viele nun ziemlich abschreckend klingen. Ist Sport auf nüchternen Magen denn überhaupt gesund? „Das ist so ein bisschen der Knackpunkt an der ganzen Sache“, meinte sie. Isst du vor deinem Training am Morgen nichts, empfiehlt sie eine Dauer von knapp zehn bis 20 Minuten. Das könnte beispielsweise ein Mobility-Training oder ein Dehnprogramm sein. Kein Training also, dass dich vor dem Frühstück schon an dein Limit bringt.

Entscheidend sei, dass ein „gutes Körpergefühl“ daraus resultiere. Denn dieses sorge später dafür, dass du gesündere Entscheidungen triffst. Des Weiteren, so erklärte Sina, würde Sport am Morgen auch kreativer machen. „Denn Sport fördert einfach die Durchblutung, die Sauerstoffversorgung.“ Auch könne es den Stress ein bisschen aus dem Alltag nehmen.

Abnehmen durch Sport am Morgen?

Doch kann Sport am frühen Morgen auch nützlich sein, um abzunehmen? Als allererstes muss man diesbezüglich verstanden haben: Sport alleine ist nicht das Nonplusultra. Eine bedeutende Rolle spielt beim Abnehmen die Ernährung. Und diese sollte möglichst ausgewogen sein. Machst du Sport mit dem Ziel abzunehmen und greifst dann zum Großteil auf Fast-Food-Produkte zurück, wirst du vergebens auf einen Erfolg warten.

Das Zauberwort: Ein Kaloriendefizit. Ausführlich kannst du dich zu diesem Thema in diesem Blogbeitrag einlesen.  „Sport auf nüchternen Magen kann ein Schlüssel sein, aber es ist nicht die ultimative Lösung“, sagte Sina in Bezug auf das Thema. Wer sich überhaupt nicht als Morgensportler identifizieren kann, dem würde die Trainerin von einer Laufrunde vor dem Frühstück eher abraten. Ein morgendlicher Einstieg über Yoga, Mobility oder ähnlichem sei dennoch auch in Bezug auf die Thematik Abnehmen gut. „Das kurbelt ja auch schon einmal ein bisschen die Muskulatur und den Stoffwechsel an“, sagte sie. „Das würde das Abnehmen auf jeden Fall unterstützen.“ Habe man sich schließlich irgendwann ein bisschen daran gewöhnt, könne man auch einmal einen kurzen 15-Minuten-Lauf in der Früh einlegen.

Der Hintergrund: Einfach einmal beobachten, wie der Körper schließlich darauf reagiert. „Denn das ist ja schon eine Umstellung für den Stoffwechsel. Der Stoffwechsel muss lernen sich über die Fettverbrennung die Energie zu holen. Und das ist ein Prozess, der bei manchen am Anfang unangenehm ist. Das fühlt man sich schlapp, kraftlos.“ Jeden Tag zum Frühsport würde Sina daher nicht raten, „aber ab und zu dem Körper einen neuen Impuls gebe, einen neuen Reiz setzen und auch mal unter Energiemangel in die Bewegung zu gehen, das halte ich schon für sinnvoll – auch beim Thema Abnehmen.“

Sport am Morgen: Wann ist die beste Zeit – und welche Rolle spielt die Jahreszeit?

Doch wann ist eigentlich „früh“ am Morgen? Welche Uhrzeit ist gesund und welche Uhrzeit bringt eher negative Effekte mit sich? Sicherlich bleibt hier zu sagen, dass das jeder für sich selbst herausfinden muss. Menschen, deren Arbeit es erfordert schon um sieben Uhr im Büro zu sitzen, werden wahrscheinlich eher keine Zeit finden, in der Früh entspannt und ohne Stress Sport zu machen.

Menschen, die sich ihre Arbeitszeiten flexibler einteilen können, sind in dieser Thematik vermutlich ein wenig im Vorteil. Für Sina ist eine Zeit zwischen sechs und sieben Uhr in der Früh „angenehm“. Ein Training vor sechs Uhr hält sie „schon rein vom Biorhythmus“ kritisch. „Wir brauchen den Schlaf und die Ruhepausen. Im Sommer finde ich: Sechs Uhr zum Anfang für ein leichtes Mobility-Training – das geht. Davor sehe ich es eher kritisch.“ Und diese Aussage bezog Sina auch auf den Herbst und den Winter. So müsse man immer auch in Betracht ziehen, was die Natur uns Menschen vorgibt. „Der Winter und der Herbst sind eher die kürzeren Tage, die Zeiten für die Regeneration.

Da müssen wir unseren Körper nicht noch stressen, dadurch, dass wir in der Nacht aufstehen und gleich mit Aktivität starten.“ Die Definition von der richtigen Uhrzeit für Morgensport ist daher auch relativ variabel. Am klügsten ist es, wenn du es selbst einmal ausprobierst und dich an eine Zeit herantastest, die optimal für dich und deine persönlichen Umstände ist.

Wann ist die beste Zeit zum Joggen, morgens oder abends? In diesem Artikel erfährst du alles über die Vor- und Nachteile der Tageszeiten.

Sport am Abend nicht möglich? – Versuch Morgensport zu deinem Vorteil zu nutzen

Letztlich ist Morgensport aber sicherlich auch ein großer Vorteil für diejenigen, die lange Arbeiten, Familie haben. Zwischen Arbeit, Telefonaten und Kindern kann es bei dem ein oder anderen schon einmal vorkommen, dass der Sport abends einfach zu kurz kommt. Vielleicht ist das auch bei dir so? Falls ja, versuch Morgensport eine Chance zu geben. Eventuell lassen sich ja einmal in der Woche deine Termine so legen, dass du in der Früh eine halbe Stunde Zeit für dich blocken kannst. Denn Sport ist schließlich nicht nur ein Hobby, sondern eine Art und Weise deinem Körper und deiner Seele etwas Gutes zu tun.

Viele Menschen sehen Sport auch als Ausgleich zu ihrer Arbeit. Lass dich auf etwas Neues ein und versuch deinen Sport – deine „Me-Time“ – in die Früh zu verlegen, wenn es abends oftmals einfach zeitlich nicht mehr klappen will oder du von der Arbeit zu kaputt bist. 

Sport am Abend – die Vorteile in der Übersicht

Gleichzeitig gibt es natürlich Menschen, die den ganzen Tag über im Büro sitzen. Für sie ist es abends – wenn es die zeitliche Komponente zulässt – der eben erwähnte Ausgleich, den sie nach einem stressigen Arbeitstag unbedingt benötigen. Torsten und Sina nennen das in dem ausdauerblog-Podcast den „Entstresser“. Denn genau das ist einer der positiven Nebeneffekte von Sport abends oder nachmittags. Du kannst von der Arbeit abschalten und entspannen. Zudem sind deine Muskeln schon aufgewärmt, du bist belastbar.

Doch wie sieht es eigentlich mit leistungsorientiertem Training aus? Nicht wenige aus der ausdauerblog-Community trainieren für einen Halbmarathon oder einen Marathon. Eignet sich da ein Training am Abend nicht besser? Tempoläufe beispielsweise solltest du nicht nüchtern bewältigen. Das sagt auch Sina im Podcast: „Intensive Sachen sind nicht für den Morgen geeignet. Oder wenn man wirklich den Leistungsfokus hat oder intensives Krafttraining machen will.“ Da sollte man den Körper auch darauf vorbereiten. In der Regel wissen die meisten, die leistungsorientiert trainieren, aber sowieso wann die beste Uhrzeit für ihr Training ist.

Dein Biorhythmus – Was ist für dich die beste Lösung?

Ist man nun Anfänger gestaltet es sich ein bisschen schwieriger. Aber auch hier sollte man definitiv auf seinen Körper hören. Bist du es zum Beispiel einfach nicht gewohnt morgens früh aufzustehen und kommst auch generell schwer aus den Federn, dann tut es dir vielleicht gut dein Training auf den Nachmittag oder Abend zu legen.

Gelegentlich könntest du aber auch mit einer kleinen Mobility-Einheit, wie Sina das empfohlen hat, starten. Nimm dir dafür aber genug Zeit, damit du nicht vor der Arbeit schon in den Stress gerätst. Für die Läufer unter euch, die morgens sowieso wach wie eh und je sind, kann es sich anbieten sich langsam am Laufeinheiten in der Früh heranzutasten. Von Bedeutung ist: Du solltest immer ausreichend schlafen – egal ob morgens oder abends für dich persönlich die beste Zeit zum Sport machen ist. Nur mit genug Schlaf bist du leistungsfähig.

Wann ist für dich die beste Zeit zum Joggen? – Teile deine Erfahrungen

Folgender Gedankenanstoß von Sina ist sicherlich abschließend sehr wertvoll. Betrachte Morgensport als „einen tollen ergänzenden Teil, der wertvoll ist.“ Du musst nicht jeden Tag in der Früh Sport machen. Aber vielleicht kannst du dein Training insgesamt damit ergänzen und legst einmal in der Woche eine Mobility-Einheit als „Wachmacher“ in der Früh ein. Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen. Bist du eher eine Nachteule oder der frühe Vogel? Hast du noch weitere Argumente für Sport am Abend oder am Morgen. Wann ist für dich die beste Zeit zum Joggen?

Sportliche Grüße,
Michelle

 

 

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Über die Autorin: Michelle Brey

Michelle Brey

Fußball, Auspowern, Musik und Schreiben: Das bin ich. Michelle aus München.

Mit bereits fünf Jahren bin ich der Leichtathletik verfallen, zwei Jahre später dem Fußball. In der U17 mischte ich die Juniorinnen Bundesliga, die höchste Fußballliga Deutschlands für Mädchen, auf.

Neben dem Sport schreibe ich leidenschaftlich gerne und hoffe hier meine Leidenschaft zum Sport und dem Schreiben vereinen zu können und so dir, dem Leser, hilfreiche Tricks&Tipps geben zu können!

Ich freue mich auf dich. Sportliche Grüße, Michelle

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