3 Gründe, warum du als LäuferIn mit dem Fitness-Boxen anfangen solltest

Ein Gastbeitrag von Christoph Teege

Es ist März 2008. „Jetzt bin ich 15 Minuten gelaufen …, ich kann nicht mehr und mir tun die Beine weh. Ich drehe frustriert um, setze mich, zu Hause angekommen, erst einmal auf den Balkon und stecke mir eine Zigarette an.“

Das ist völlig bescheuert, ich weiß! Aber so sahen meine ersten Versuche als „Läufer“ aus.

Fitness Boxen für Läufer? Christoph Teege erklärt, warum Boxen die ideale Ergänzung zu deinem Lauftraining sein kann.

Allerdings kann ich auch sehr ehrgeizig sein. Deshalb bin ich beim Laufen drangeblieben und habe mich „durchgeboxt“. Im Sommer 2008 habe ich mit dem Rauchen komplett aufgehört, zwei Jahre später einen Ironman gefinished und danach mit dem Boxen angefangen. Eigentlich wollte ich nicht in den Ring und kämpfen. Doch dann kam es ganz anders als gedacht: Im Jahr 2013 wurde ich Quizbox-Weltmeister und 2016 WBU SemiPro Boxweltmeister. Damals bekam ich sogar das Angebot, Profi-Boxer zu werden. Doch im Alter von 36 Jahren war mir ein Start in den Profi-Boxsport einfach zu spät. Außerdem hatte ich mich bereits als Trainer für Selbstmanagement und Fitness selbstständig gemacht. Aber ich bin der Sportart treu geblieben, habe noch eine Ausbildung zum „Boxtrainer“ abgeschlossen und biete heute Boxevents für Unternehmen und mein Fitness-Boxen Online-Training an.

Und darum soll es in diesem Artikel auch gehen. Ich möchte dir das Fitness-Boxen vorstellen und dir drei Gründe nennen, warum du als Läufer/-in am besten noch heute mit dem Fitness-Boxen anfangen solltest.

Fitness-Boxen – Auspowern ohne blaue Augen

Fitness-Boxen bietet alle Vorteile eines Boxtrainings ohne die Risiken eines Kampfes mit einem echten Gegner. Das Motto lautet: Auspowern ohne blaue Augen. Dabei geht es um

  • Stressabbau
  • Fettverbrennung
  • Aufbau „schlanker” Muskeln und
  • das Definieren des Körpers.

Fitness-Boxen ist ein Ganzkörpertraining. Sind deine Muskeln an Armen, Schultern, der Brust, des Bauches und des Rückens gut trainiert, bist du in der Lage, harte Schläge auszuführen. Kraftvolle, schnelle Beine sorgen für Beweglichkeit und Leichtfüßigkeit. Und eine gute Koordination bewirkt eine optimale Zusammenarbeit zwischen Ober- und Unterkörper.

Fitness-Boxen ist für Männer und Frauen sowie für jedes Fitness-Level geeignet. Der Anfänger wie auch der Fortgeschrittene kommt voll auf seine Kosten. Denn beim Fitness-Boxen hast du es sprichwörtlich selbst in der Hand, wie „anstrengend“ und „intensiv“ das Training sein soll.

Jetzt weißt du, was das Fitness-Boxen allgemein ist. Als Nächstes möchte ich dir vorstellen, wie du als Läufer*in vom Fitness-Boxen im Speziellen profitieren kannst.

Grund 1: Neue Trainingsreize

Damit du möglichst lange Spaß am Laufen hast, ist es wichtig, das Training abwechslungsreich und variabel zu gestalten. Das kannst du sowohl über Intensität und Häufigkeit als auch über die Streckenlänge steuern. Oder du stellst deinen Körper einer neuen Herausforderung und konfrontierst ihn mit einem völlig anderen Trainingsreiz als in den Trainingseinheiten zuvor.

Als Trainingsreiz wird die Intensität oder die Belastung des sportlichen Trainings bezeichnet. Er setzt die Superkompensation in Gang, weil auf den Trainingsreiz Erholung und die Wiederherstellungsphase folgen. In der Wiederherstellungsphase verbessert sich der Körper, passt sich dem Trainingsreiz an oder verbessert sich sogar über das Ausgangsniveau hinaus.

In diesem Zusammenhang passt dieses Zitat von Paracelsus perfekt: „Die Dosis macht das Gift.“ Ist der Trainingsreiz zu hoch, kommt es zu Überforderung und im schlimmsten Fall zu Verletzungen. Ein zu niedriger Trainingsreiz bewirkt das Gegenteil: Unterforderung. Er wirkt anregend und genügt für die Erhaltung deiner aktuellen Leistungsfähigkeit.

Doch ist es tatsächlich erforderlich, für jedes Training einen Trainingsreiz zu setzen? Nun, das hängt vor allem von deinem Trainingsziel ab. Ist eine Leistungssteigerung das Ziel oder trainierst du für einen Wettkampf, sind Trainingsreize unverzichtbar. Betrachtest du das Training eher als Hobby oder Zeitvertreib, als Mittel gegen Langeweile oder um die aktuelle Form zu halten, musst du nicht in jedem Training einen neuen Trainingsreiz setzen.

Wie auch immer jetzt dein Trainingsziel aussieht; beim Fitness-Boxen trainierst du nicht nur Ausdauer, sondern vor allem auch Kraft, die dir wiederum beim Laufen hilft, um dich vor Verletzungen zu schützen. Vor allem stärkt sie deine Rumpfmuskulatur. Mehr dazu unter Grund Nr. 2.

Fitness Boxen für Läufer? Christoph Teege erklärt, warum Boxen die ideale Ergänzung zu deinem Lauftraining sein kann.

Grund 2: Ganzjährige „Rumpfstabi“–Übungen

Wahrscheinlich hast du schon mal von „Rumpfstabi“ gehört. Und vielleicht hast du auch schon mal gelesen, dass man es eigentlich regelmäßig in sein Training einbauen sollte. Aber mal Hand aufs Herz: Wie oft machst du „Rumpfstabi“? Also ich kenne nur sehr wenige, die das wirklich tun.

„Rumpfstabi“ ist eine Abkürzung für ein Training der Rumpfmuskulatur. Zur Rumpfmuskulatur gehören die Bauchmuskeln, die Muskeln des unteren Rückens sowie die Muskeln an der Hüfte. Ein kräftiger Rumpf führt zu einer aufrechten Haltung. So bleibst du beim Laufen im Oberkörper stabil und knickst weder nach vorne noch zur Seite ein. Alles in allem sorgt eine starke Rumpfmuskulatur dafür, dass du beim Laufen effizienter, leichter und geschmeidiger läufst.

Nun, du kannst dich gerne allein mit „Rumpfstabi“ quälen – oder du kombinierst Rumpfstabi mit Spaß. Und der ist dir beim Fitness-Boxen sicher. Denn beim Fitness-Boxen trainierst du wie ein richtiger Boxer, ohne Wettkämpfe zu bestreiten. Schau dir mal die Boxer an. Die meisten haben einen sehr gut ausgebildeten Rumpf. Das liegt daran, dass bei jedem Schlag der Körper angespannt wird und der Rumpf rotiert. Während du also in die Pratzen (Schlagpolster) oder beim Fitness-Boxen Online-Training in die Luft schlägst, trainierst du deinen Rumpf automatisch mit. Zum Ende des Trainings gibt es noch ein spezielles Training der Rumpfmuskulatur. Denn nicht nur beim Boxen gilt: „Rumpf ist Trumpf“.

Grund 3: Alternatives Training im Winter

Neben dem Setzen neuer Trainingsreize und einem Effektivtraining der Rumpfmuskulatur gibt es noch einen weiteren Grund, der für das Fitness-Boxen spricht. Und das ist das Training im Winter.

Ja, ich weiß. Laufen ist ganzjährig möglich; Laufschuhe an und los geht’s. Theoretisch! In der Praxis sieht das oftmals ganz anders aus. Im Herbst und Winter ist bei vielen Läufern der Schweinehund einfach stärker. Winterliche Witterungsverhältnisse machen es den Läufern zusätzlich schwer. Es wird früher dunkel und die Laufwege sind möglicherweise rutschig und glatt. Deshalb gibt es nicht wenige Läufer, die im Herbst und Winter komplett aufs Laufen verzichten. Mit der Konsequenz, im kommenden Frühjahr wieder fast bei „Null“ starten zu müssen. Doch auch für diejenigen, die das ganze Jahr durchlaufen, ist das Fitness-Boxen im Winter eine gute Alternative.

Beim Fitness-Boxen trainierst du meistens in der Halle oder Corona-bedingt zu Hause in den eigenen vier Wänden. Da ist es hell, warm und trocken. Und wie gesagt, es soll eine Alternative sein. Du musst das Laufen nicht komplett aufgeben. Du kannst im Herbst und Winter gerne durch langsame Läufe an deiner Grundlagenausdauer arbeiten und parallel dazu zwei bis drei Einheiten Fitness-Boxen durchziehen. So kannst du neue Trainingsreize setzen und deine Rumpfmuskulatur trainieren. Außerdem verbesserst du über den Winter deine Laufleistung und bist optimal auf das kommende Jahr vorbereitet.

Fazit

Fitness-Boxen ist klassisches Boxtraining ohne Vollkontakt. Das Motto lautet: Auspowern ohne blaue Augen, Stress abbauen und fit werden. Haben Läufer*innen mit dem Fitness-Boxen eine gute Alternative für die Herbst- und Wintermonate, neue Trainingsreize zu setzen und die Rumpfmuskulatur zu stärken.

Der Autor

Christoph Teege

Christoph Teege ist Dipl.-Ing.(FH), Autor, Boxcoach und Lehrbeauftragter für das Thema Selbstmanagement an den Hochschulen Hildesheim, Hannover und Köln. Er fing 2010 mit Boxen an, wurde 2013 bei Stefan Raab Quizbox-Weltmeister und 2016 WBU Semipro Boxweltmeister. Mit dem Wissen über Selbstmanagement und den Erfahrungen im Boxen fördert er eine Kultur, die körperlich fit und mental stark macht.

Homepage: www.Christoph-Teege.de 
Instagram: https://www.instagram.com/christoph_teege/

Verpasse nichts mehr...

Melde dich zum Newsletter an und du wirst einer von über 30.000 Sportlern der tollen Endlich-mehr-Sport-Community im Newsletter und auf den sozialen Netzwerken!

Du bekommst exklusive Inhalte, tolle Tipps, Updates zum Blog und einen Einblick hinter die Kulissen. 

Deine Einwilligung in den Versand meines Newsletters ist jederzeit widerruflich per Link oder an die im Impressum angegebenen Kontaktdaten möglich. Der Newsletter-Versand erfolgt entsprechend meiner Datenschutzerklärung und dient nur zur Bewerbung eigener Produkte und Dienstleistungen, die unter www.ausdauerblog.de. beschrieben werden. Der Newsletter erscheint etwa alle 14 Tage.

Schreibe einen Kommentar