Sport und Musik – Top oder Flop?

Die Laufschuhe geschnürt, die Kopfhörer zum Joggen schnell geschnappt und los geht es. Laufen ohne Musik? – Ein No-Go – zumindest für mich. Bei Sport und Musik trennen sich ja bekanntlich die Geister. Viele könnten sich, wie ich, nicht vorstellen auf Musik beim Laufen zu verzichten. Andere könnten sich wiederum gar nicht vorstellen Musik beim Laufen zu hören. Laufen und Musik – Top oder Flop?

Welche Auswirkungen hat Musik? Steigert sie die Motivation und hat einen Einfluss auf die zu erbringende Leistung? Welche Vorteile kann Musik in Kombination mit Sport haben? All diesen Fragen wollen wir heute einmal auf den Grund gehen.

Kann Musik einen positiven Einfluss auf deine Leistung haben?

Brasilianische Forscher ließen 15 Läufer hinsichtlich einer Studie im „Journal of Strength and Conditioning Research“* zwei Läufe von jeweils fünf Kilometer absolvieren. Einen Lauf liefen die Teilnehmer mit Musik und einen ohne. Das Ergebnis der Studie sah folgendermaßen aus: ohne Musik liefen die Läufer die fünf Kilometerstrecke in durchschnittlich 27:20 Minuten, mit Musik eine knappe halbe Minute schneller.*

Kann man das nun auf jeden von uns übertragen? Wohl nicht. Es gibt jedoch einige Faktoren, durch die Musik für jeden von uns einen positiven Einfluss auf die Leistung ausüben kann – aber nicht muss.

Musik als Motivation

Musik bringt uns zum Lächeln – manchmal auch zum Weinen, sie ergreift uns emotional und kann uns motivieren. Nicht vieles sonst hat eine solch starke Wirkung auf uns wie Musik es hat. Sie begleitet uns in allen Lebensbereichen – und den ein oder anderen auch beim Sport. Löst eine Musik in uns eine positive Emotion aus, werden Endorphine ausgeschüttet, die die Lust auf das bevorstehende Training und damit die Motivation steigern können.

Auch während dem Sport kann Musik dann dafür sorgen, dass die Motivation bestehen bleibt, aufkommende Müdigkeit oder Unlust hinausgezögert werden kann. Des Weiteren hebt die Musik die Stimmung und kann dich gegen Ende des Trainings noch einmal pushen, die letzten manchmal so harten Minuten, Kilometer oder Übungen trotz der Anstrengung durchzuziehen und vielleicht auch noch einmal ein oder zwei Prozent mehr zu geben, als du es vielleicht ohne Musik tun würdest.

Musik oder Podcasts als Ablenkung

Musik kann nicht nur als Motivation dienen, sondern auch als Ablenkung. Nicht wenige werden vielleicht bei einem längeren Lauf die Meter bis zum Ziel zählen – und manchmal scheint die vorgegebene Kilometerzahl oder die vorgegebene Zeit einfach nicht vergehen zu wollen. Nicht wenigen kann da Musik als Ablenkung dienen, um sich nicht zu sehr auf Kilometer- oder Zeitvorgaben zu versteifen.

Auch ein Podcast kann hier Abhilfe schaffen. Doch Achtung: tauche nicht zu sehr in die Musik oder den Podcast ein. Die Musik oder ein Podcast soll als Unterstützung dienen und den Lauf oder die Sporteinheit angenehmer gestalten. Die Aufmerksamkeit auf die Umgebung, wie beispielsweise Wurzeln auf der Laufstrecke, sollte dennoch hochgehalten werden.

Musik vor dem Sport

Auf die Musik vor dem Sport zu verzichten, ist für mich persönlich fast unvorstellbar. Sowohl auf dem Weg ins Fußballtraining als auch auf dem Weg zu Punktspielen läuft bei mir meine sogenannte „Matchday“-Playlist.

Ich stimme mich damit auf das Training beziehungsweise das Spiel ein, fokussiere mich und bereite mich gedanklich auf das Spiel oder das Training vor. Was möchte ich heute erreichen? Was sind meine Erwartungen? Was möchte ich verbessern? Vor dem Spiel ist dann auch in der Kabine Musik ein wichtiges „Muss“.

Probiere auch du das aus, bevor du laufen gehst oder einen Wettkampf bestreitest. Stimme dich schon einmal auf den bevorstehenden Lauf ein und lenke deinen Fokus auf das, was du erreichen möchtest.

Welche Musik ist die richtige?

Auf die Frage, welche Musik denn nun die richtige ist, gibt es kein richtig oder falsch. Hier muss wirklich jeder für sich persönlich das finden, was sie oder ihn anspornt, motiviert oder auch ablenkt. Sei es Techno, Hip Hop, Rock oder Pop. Probiere unterschiedliche Songs aus, stell dir eine Playlist zusammen und versuch auch immer ein bisschen Abwechslung hineinzubringen.

Weitere Tipps, um die passende Musik für deinen Sport zu finden:

  • Besonders eignen sich vertraute Songs, die du sehr gerne hörst und mit denen du auch etwas Positives verbindest du Gefühle wie Kraft oder beispielsweise auch Ausdauervermögen ist das umso besser.
  • Auch Songs mit einer „Message“ können besonders für Motivation sorgen. Das passendste Beispiel hierfür ist beispielsweise der Song „Erfolg ist kein Glück“ von Kontra K.
  • Ebenso kann die Geschwindigkeit der Musik eine ausschlaggebende Rolle spielen, da wir unsere Bewegungen oft dem Rhythmus der Musik beim Sport anpassen. Suche dir also ein Lied, das eine angemessene Geschwindigkeit für deinen anstehenden Lauf hat. Steht dir beispielsweise ein Intervall bevor, könntest du zwischen langsameren und schnelleren Songs abwechseln.

Das Fazit ist also: Musik kann sich positiv auf deine Leistung auswirken. Das ist aber sicherlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich und wie immer gilt, dass man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren kann. Gerade aktuell in Zeiten des Coronavirus kannst du Musik natürlich auch während anderen sportlichen Aktivitäten nutzen, die du nicht außerhalb der eigenen vier Wände ausüben kannst.

Meine persönlichen vier „Playlist-Favourites“ – aktive Phase:

  • Kontra K – Erfolg ist kein Glück
  • Kontra K – Kampfgeist 4
  • Robbie Williams – White Man in Hanoi
  • Eminem – Lose Yourself

Meine persönlichen vier „Playlist-Favourites“ – „cool down“-Phase

  • Alicia Keys – New York
  • Vance Joy – Riptide
  • Julia Michaels – Shouldn’t Have Said It
  • Thirty Seconds To Mars – City Of Angels

Zum Abschluss würde mich natürlich auch interessieren, wer von euch bisher Musik als Unterstützung beim Sport genutzt hat? Welche Songs könnt ihr empfehlen? Schreibt es gerne in die Kommentare, ich freue mich von euch zu lesen und vielleicht ist ja auch noch der ein oder andere neue Songs für andere Sportler und auch für mich dabei .

Sportliche Grüße und bleibt gesund,

eure Michelle

Sport und Musik - eine gute Idee oder ein no go? Wie dich die richtige Musik beim Sport untsertützen und motivieren kann, erfährst du in diesem Artikel.

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*Quelle: https://journals.lww.com/nsca-jscr/Fulltext/2012/07000/Effects_of_Self_Selected_Music_on_Strength,.26.aspx


Über die Autorin: Michelle Brey

Michelle Brey

Fußball, Auspowern, Musik und Schreiben: Das bin ich. Michelle aus München.

Mit bereits fünf Jahren bin ich der Leichtathletik verfallen, zwei Jahre später dem Fußball. In der U17 mischte ich die Juniorinnen Bundesliga, die höchste Fußballliga Deutschlands für Mädchen, auf.

Neben dem Sport schreibe ich leidenschaftlich gerne und hoffe hier meine Leidenschaft zum Sport und dem Schreiben vereinen zu können und so dir, dem Leser, hilfreiche Tricks&Tipps geben zu können!

Ich freue mich auf dich. Sportliche Grüße, Michelle

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2 Gedanken zu „Sport und Musik – Top oder Flop?“

  1. Hey 🙂 danke für den schönen Artikel. Ich habe das Laufen erst vor Kurzem für mich entdeckt und ich höre auch total gerne Musik dabei. Das lenkt mich einerseits ab (manchmal ist es schon echt schwer dran zu bleiben) und wenn die Musik eine entsprechende Geschwindigkeit hat, pusht mich das auch richtig.
    Ich höre super gerne Metal, Rock und HipHop, das ist nicht für jeden was, das ist mir schon klar, aber gerade bei schnellen Metal kann ich super laufen. Ich kann von Beartooth das Album „Disease“ nur empfehlen, nicht zu harte Musik, aber schön schnell und motivierend. 🙂 ganz liebe Grüße Lisa

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