Frauenlauf & Co. – Warum du Wettbewerbe mitmachen solltest

Wettkampfluft schnuppern, sich mit anderen messen, all das, was man in das Training wochen- und vielleicht monatelang investiert hat, abrufen: Es gibt nichts Schöneres, oder? Wie eine Studie veranschaulichte, nahmen im Jahr 2018 mit 50,24 Prozent weltweit erstmals mehr Frauen an Wettkämpfen teil als Männer. 

Blickt man allerdings auf die Art des Wettkampfs im Laufsport ergibt sich ein anderes Bild: Bei 5km-Rennen liegt der Prozentanteil der Frauen bei knapp 60, bei Marathons nur noch bei knapp 30 Prozent. Im ausdauerblog-Podcast hat Torsten mit Hannah von den Ausdauer Coaches über genau dieses Thema gesprochen: Frauen im Sport. 

Frauenlauf – Warum du als Frau unbedingt auch an Wettbewerben teilnehmen solltest und wie du Ängste und Zweifel überwindest.

Warum gibt es immer noch so wenige Teilnehmerinnen an Wettkämpfen?

 Große Unterschiede zwischen den Ländern gebe es, sagte Hannah mit Bezug auf die Anzahl der Teilnehmerinnen an Lauf-Events. „Die USA ist da zum Beispiel so ein Vorreiter. Da ist es so, dass mittlerweile mehr Frauen an Laufveranstaltungen teilnehmen als Männer“, erklärte sie. In Deutschland seien wir noch nicht so weit. Ähnlich wie in der eben erwähnten Studie, würden Frauen sich eher die kürzeren Distanzen zutrauen. „Aber je größer die Distanzen werden, desto geringer wird die Anzahl an Frauen, die teilnimmt“, so Hannah.

„Da sieht man, dass da doch noch viel zu tun ist, so dass wir wirklich annährend eine 50/50-Verteilung haben, die meiner Meinung nach anzustreben ist. Wieso sollten nicht genau so viele Frauen laufen wie Männer bei Wettkämpfen?“ 

In Bezug auf die im Vergleich wenigen Frauen im Wettkampf sagte Hanna: „Auf jeden Fall gibt es glaube ich, viele Frauen, die sich gar nicht trauen loszulaufen. Weil sie sich irgendwie unwohl fühlen und das Gefühl haben die Leute schauen sie irgendwie doof an, weil sie nicht die perfekte Sportlerinnen-Figur haben.“ In Bezug auf Zuschauer seien allerdings auch falsche Vorstellungen als Antwort auf das „Warum“ zu finden.

„Bei einem Wettkampf ist es eigentlich rundum positiv. Ich kenne das, dass die Leute angefeuert und gefeiert werden.“ Es gebe dumme Sprüche, das sei „sehr traurig“, aber allgemein eine „Ausnahme“, so Hannah.

Wie unrealistische Ideale im Sport Frauen unsicher machen

Der Blick von uns zu anderen Sportlerinnen ist immer schnell getan. Und das obwohl der Fokus schließlich auf uns selbst liegen sollte. Selbstverständlich schadet es nichts, sich das ein oder andere abzuschauen, Tipps und Tricks von anderen Frauen, die Sport machen, anzunehmen. Vorbilder können einen pushen und inspirieren die Bestleistung abzurufen. Doch teilweise ist in diesem Themengebiet auch Vorsicht geboten. So beispielsweise bei dem Vergleich mit Frauen, die ihren Sport auf Profiniveau ausführen.

Teilweise ist allerdings auch Vorsicht geboten. So beispielsweise im Vergleich mit Frauen, die ihren Sport auf Profiniveau ausführen.

Warum du dich nicht mit Profisportlerinnen vergleichen solltest

 Vergleiche mit Spitzensportlern sind immer schwierig. Denn du darfst nicht vergessen: Der Sport ist ihr Job – und das Laufen somit kein Hobby, sondern eine Notwendigkeit. Während du deinen „9 to 5“-Job ausübst, trainieren die Spitzensportler. Feierabend bedeutet Regeneration, während du im Feierabend trainieren gehst oder auch nicht, lässt es die Zeit neben der Familie beispielsweise nicht zu.

Die Zeit, die Profisportler in den Sport investieren können, ist eine ganz andere. Die Voraussetzungen unterscheiden sich grundsätzlich. Schon allein deshalb solltest du dich nicht mit einer Profisportlerin vergleichen. Hinzu kommt: Du musst nicht so fit sein wie eine Profisportlerin, um Sport zu machen. Du musst nicht die perfekte Sportlerfigur haben, um Laufen zu gehen. Das Fazit lautet also: Profisportlerinnen als Vorbild? Ja. Sich selbst mit Profisportlern vergleichen? Nein.

Frauenlauf – Warum du als Frau unbedingt auch an Wettbewerben teilnehmen solltest und wie du Ängste und Zweifel überwindest.

Mehr Selbstbewusstsein und mehr Spaß – darum solltest du an Wettkämpfen teilnehmen

 „Man hat ja eine Reise davor, die man antritt“, so Hannah mit Bezug auf die Vorbereitung vor Wettkämpfen. „Der Wettkampf ist ja eigentlich nur die Belohnung für sich selbst – für das Training, das man vorher gemacht habe. Und das finde ich total schön. Dass man vorher das Training verfolgt und sein Herz auch reinsteckt – der Wettkampf ist dann das womit man sich zeigt, ich habe super trainiert und jetzt belohne ich mich dafür.“

Miteinander statt Gegeneinander im Ausdauersport. „Die meisten von uns gehen an den Start und haben für sich persönlich ein Ziel. Da geht es bei den meisten nicht darum irgendein Platzierungsziel zu erreichen, sondern um ein Zeitziel, das man sich selber setzt. Das heißt, eigentlich kämpft man nur mit sich selber und gegen sich selber.“ Hannah beschreibt Lauf-Wettkämpfe deshalb als einen Wettkampf „mit den anderen Läufern gemeinsam“. „Oft ist es ja auch so, dass man sich gegenseitig motiviert“, brachte sie den großen Vorteil eines solchen Wettkampfes auf den Punkt.  

So gewinnt du Spaß und Selbstbewusstsein beim Laufen

Wenn du dauerhaft Spaß am Laufsport haben möchtest, dir Abwechslung und ein ausgewogenes Training Freude bereitet, dann ist der ausdauerclub genau das Richtige für dich.

Im ausdauerclub begleiten dich Hannah und Torsten vom #teamausdauerblog durch dein Laufjahr und du wirst genug Selbstbewusstsein tanken, um auch mal an einer Startlinie zu stehen.

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Ist ein Frauenlauf eine Alternative für dich?

In Deutschland gibt es pro Jahr etliche Lauf-Wettkämpfe nur für Frauen – sogenannte Frauenläufe. Ob Berlin, Stuttgart, München, mit Zeit- oder ohne Zeitmessung oder welche Distanz du dir aussuchst – es gibt etliche Möglichkeiten. Sogar Hindernisläufe nur für Frauen werden angeboten. Hast du das schon einmal ausprobiert? Falls ja, schreibe mir deine Erfahrungen gerne in die Kommentare. Falls nein, dann nichts wie los und anmelden 😊.

Was ist das Besondere an einem Frauenlauf

„Ohne Frauen läuft nichts“, oder? So ist das natürlich auch bei den Frauenläufen. Egal ob du Laufanfängerin oder Fortgeschrittene, erfahren oder unerfahren mit Wettbewerben bist – hast du noch nicht an einem Frauenlauf teilgenommen, ist das vielleicht genau das richtige Ziel für 2022 für dich. Gemeinschaft, Motivation, Spaß unter Gleichgesinnten – probiere einen Frauenlauf aus und entdecke den Wettkampf für dich. Damit du gar nicht lange suchen musst und keine Ausrede mehr zählen kann, haben wir dir einige Läufe inklusive Stadt und Datum in einer Übersicht zusammengestellt.

Eine Übersicht: Diese Frauenläufe finden 2022 in Deutschland und Österreich statt

  • AOK Frauenlauf in Stuttgart am 23. April 2022
  • Frauenlauf in Potsdam am 8. Mai 2022
  • Neubrandenburger Frauenlauf am 8. Mai 2022
  • Frauenlauf Berlin am 14. Mai 2022
  • Leipziger Volksbank Frauenlauf am 15. Mai 2022
  • Forum Mittelrhein Ladies Run in Koblenz am 20. Mai 2022
  • 34. ASICS Frauenlauf in Österreich am 22. Mai 2022
  • Muddy Angel Run in Berlin am 29. Mai 2022
  • Muddy Angel Run in Leipzig am 11. Juni 2022
  • Muddy Angel Run in Frankfurt am Mai / Offenbach am 25. Juni 2022
  • Muddy Angel Run in Mannheim am 2. Juli 2022
  • Challenge Women Roth am 2. Juli 2022
  • Muddy Angel Run in Duisburg am 10. Juli 2022
  • Muddy Angel Run in München am 16. Juli 2022
  • Muddy Angel Run in Stuttgart am 30. Juli 2022
  • Muddy Angel Run in Stadtoldendorf am 14. August 2022
  • Rostocker Frauenlauf am 28. August 2022
  • Muddy Angel Run in Hamburg am 4. September 2022
  • Rewe Frauenlauf in Dresden am 19. September 2022
  • Wormser Nibelungenlauf am 11. September 2022
  • VR Frauenlauf in Laupheim am 17. September 2022
  • Muddy Angel Run in Köln am 25. September 2022

Schreib doch in die Kommentare, wenn du noch ein solches Event kennst. Wir ergänzen die Liste dann gern.

Wie viele Frauen in anderen Sportarten in Wettbewerben aktiv sind

Auch in vielen anderen Sportarten sind etliche Frauen leidenschaftlich aktiv. Leichtathletik, Fußball, Volleyball, Handball, Triathlon. Sie nehmen an Wettbewerben teil – und das selbstverständlich nicht nur im Profi- sondern auch im Amateurbereich. 

Die Situation im Triathlon

 Ein gutes Beispiel für die Unterrepräsentanz von Frauen im Sport ist der Triathlonsport. Bei dem Ironman Kraichgau im Jahr 2019 war das Verhältnis klar verteilt: 85 Prozent Männer, 15 Prozent Frauen. An anderen Wettkampforten zeigte sich ein ähnliches Bild. Warum? Mögliche Gründe erfahrt ihr im Ausdauerblog-Gastbeitrag von Hannah.

Meine persönliche Erfahrungen im Fußball

 Der Frauenfußball erlebte in den vergangenen Jahren einen immensen Aufschwung. Über die Anerkennung von Frauenfußball lässt sich indes sicherlich streiten. Die Möglichkeiten, die sich einem heute als Jugendliche bieten, sind allerdings vielfältig. In einer Jungenmannschaft zu beginnen, wird allgemein empfohlen und ist auch absolut nichts Ungewöhnliches.

Ich persönlich habe in der F-Jugend in einer Jungenmannschaft begonnen. Die Trainer waren sehr aufgeschlossen – das Team anfangs skeptisch. „Uh, ein Mädchen“, hieß es. Zumindest solange bis ich zeigen konnte, was ich draufhatte. Nach dem ersten Training war ich ein ganz normales Teammitglied. In der U13 verschlug es mich zum FFC Wacker München – also zu einem reinen Frauenverein. 

Einige Jahre später hatte ich es geschafft und spielte in der U17-Juniorinnen Bundesliga, der höchsten Liga dieser Altersklasse in Deutschland. Wichtig ist: Wer als Mädchen Fußballspielen möchte, sollte das tun, weil es einfach einen unglaublichen Spaß macht.

Das Teamgefühl im Training und am Spieltag, wenn es darum geht gemeinsam die Leistung abzurufen und den Sieg einzufahren. Das Gefühl, wenn man den entscheidenden Pass gibt und ein Tor vorbereitet oder das entscheidende Tor schießt – unbeschreiblich.

Fußball lebt von der Gemeinschaft, obwohl es großen Konkurrenzkampf geben kann. Im Fußball lernt man fürs Leben. Ehrgeiz, Fokus, Motivation, Teamgeist – das bedeutet, ab und an auch einmal zurückstecken, wenn man nicht in der Startelf steht. Passt das Team, kann man gemeinsam alles erreichen. Das ist für mich der Reiz an dem Sport – unabhängig von Frauen- oder Männerfußball.

In diesem Sinne sportliche Grüße,

Michelle



Über die Autorin: Michelle Brey

Michelle Brey

Fußball, Auspowern, Musik und Schreiben: Das bin ich. Michelle aus München.

Mit bereits fünf Jahren bin ich der Leichtathletik verfallen, zwei Jahre später dem Fußball. In der U17 mischte ich die Juniorinnen Bundesliga, die höchste Fußballliga Deutschlands für Mädchen, auf.

Neben dem Sport schreibe ich leidenschaftlich gerne und hoffe hier meine Leidenschaft zum Sport und dem Schreiben vereinen zu können und so dir, dem Leser, hilfreiche Tricks&Tipps geben zu können!

Ich freue mich auf dich. Sportliche Grüße, Michelle

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