Raus aus den Federn – wie du zum Frühsportler wirst

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Die Frische – gerade an heißen Sommertagen, die Vogelstimmen – auf meiner Laufrunde starten oft die Schwäne gerade in den Tag, manche noch schlafende Ente dagegen hab ich wohl schon aufgeweckt.

Die ersten wärmenden Strahlen der aufgehenden Sonne, wenn ich im Winter von der Laufrunde fast zu Hause bin – das ist so qualitativ schöne Zeit, die ich mit mir, meiner Leidenschaft Sport oder mit Trainingspartnern verbringe, die mir keiner nehmen kann.

Manche Beiträge müssen einfach mit einem Foto starten. Zumal wenn sie von einer Fotografin stammen, die Bilder auf bezaubernde Art und Weise zum Sprechen bringt. Frühsport: Ein Gastbeitrag von Kerstin Leicht:

MEIN WEG VON DER NACHTIGAL ZUR LERCHE

  • 16.30 Uhr am Arbeitsplatz: … und noch eine Email ploppt im Posteingang auf, die unbedingt heute noch ausführlich beantwortet werden will.
  • 17.00 Uhr: Der Kollege spaziert vorbei und zwingt mir auch noch 10 Minuten Smalltalk auf. Normalerweise liebe ich ihn für diese kurzweilige Ablenkung, aber heute scharre ich schon nervös mit den Hufen. Ich will doch zum Radtraining.
  • 17.30 Uhr: Auch das noch, jetzt fängt es doch zu regnen an. Der Wetterbericht hat sich mal wieder getäuscht mit dem Versprechen, es bliebe im Münchner Umland trocken. Größtenteils – hat er versprochen. Ich befinde mich prompt in dem kleinen Teil… Das mit der Radrunde wird nichts mehr, also auf ins Schwimmbad. Zum Glück hat ein Triathlet genug Trainingsalternativen.
  • 18.15 Uhr: Olympiabad. Klar. Die anderen konnten auch alle nicht Rad fahren. Und sind jetzt schwimmen. Dazu drei Bahnen Vereinstraining – und der Trainer scheint heute den Fokus auf Delphin zu legen.
    Wellengang quasi wie beim Triathlonstart im offenen Meer bei Windstärke 8. Genervt versuche ich mein Schwimmtraining abzuspulen, trainiere aber eher „Überholen, Ausgebremstwerden, Schläge-von-Vorder-und-Hintermann-einstecken. Wettkampf live.
  • 19.45 Uhr: Ich eile aus dem Bad zur U-Bahn, um doch noch ein paar Tomaten und Käse beim nächsten Supermarkt zu erwischen.

Und ich nehme mir vor:
Das nächste Mal gehe ich Frühschwimmen.

So fing es bei mir an mit dem Frühsport, dem Training am frühen Morgen. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Okay, Wurm hin oder her, das motiviert jetzt keinen (Menschen).

Aber die Chance, entspannt in die Arbeit zu gehen, weil ich schon die erste Trainingseinheit in der Tasche habe – das ist mir viel wert. So viel, dass ich auch im Winter gerne vor 6 Uhr aufstehe und eine Stunde bei 5 Grad Minus durch die Dunkelheit renne.

Für mich ist das die beste Möglichkeit, einem unberechenbaren Zeitplan vom Chef entspannt zu folgen; unerwartete Launen von Petrus stören mich nicht mehr – und ich kann im Hallenbad einigermaßen ungestört meine Bahnen ziehen.

Und – ich bin morgens meist die Wacheste, Fitteste und Motivierteste in der Arbeit. Und natürlich ein bißchen stolz, wenn die Kollegen mit Kopfschütteln kommentieren, dass ein 15km Lauf nicht mal abends für sie vorstellbar wäre.

„If you now do what others don’t you can do what others can’t.“

Oder so ähnlich. Every morning is a chance at a new day! …Die Lerche war´s, die Tagverkünderin.

Fotografin Kerstin Leicht berichtet in dem Gastartikel von ihrem Weg von der Nachtigal zur Lerche und wie sie zum Frühsport fand.

Frühsport: NOCH EIN PAAR TIPPS – WIE DIR MORGENS TRAINIEREN LEICHTER FÄLLT

Noch ein paar Argumente, die nicht ich mir ausgedacht habe, sondern allgemein gültige Aussagen von Wissenschaftler oder anderen Sportlern sind:

  • Morgentraining hilft gegen negative Stimmung
    Gerade in Zeiten, wo du dich traurig, kraftlos, depressiv fühlst, kennst du das vielleicht: Sobald du morgens im Bett wach wird beginnt schon wieder das Nachdenken und Grübeln. Also – am besten Wecker stellen, sofort raus aus dem Bett mit Programm. Nach einer Trainingseinheit fühlst du dich gleich stärker und schöpfst Kraft und Mut für den kommenden Tag.
  • Mehr Training durch Ausnutzen des Morgen-Slots
    Ja – mehr Training. Für Triathleten sowieso optimal, die müssen ja gleich drei Sportarten unter einen Hut bzw. Helm bringen. Morgens ein Läufchen, abends noch aufs Rad oder andere Kombinationen ermöglichen dir, eine Einheit mehr in den Tag zu integrieren. Aber denke auch an Pausen!Erfrischt und voll motiviert nach dem morgendlichen Workout lässt mich der Gedanke „nach dem Training ist vor dem Training“ gleich meine Sportsachen für eine Abendeinheit einpacken. Ausdauer morgens – Krafttraining am Abend ist eine gute Kombination.
  • Kein Frühaufsteher – eher eine Nachteule? Früh ins Bett ist der erste Schritt.
    Versuche rechtzeitig zu Bett zu gehen. Wie viel Schlaf brauchst du? 7 Stunden? Für die Laufrunde müsstest du um 6 Uhr aufstehen? Das Schwimmbad macht um 7 Uhr auf? Also 23 Uhr ins Bett. Klingt doch gar nicht so schlimm oder?
  • Bereite abends dein Equipment vor
    Willst du am nächsten Morgen laufen, radfahren oder schwimmen, dann lege dir am Abend zuvor die entsprechende Ausrüstung zurecht. Erstens verlierst du dann morgens weniger Zeit, (kannst also ein paar Minuten länger schlafen), machst dir weniger Gedanken beim Einschlafen und der gute Vorsatz zum Frühsport liegt mit dem Aufwachen gleich griffbereit.

Die Hoffnung des Jahres ist der Frühling, die Hoffnung des Tages ist der Morgen. (japanisches Sprichwort)

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Die 36-jährige Innenarchitektin Kerstin Leicht liebt wie im Triathlon auch in der Arbeit die Abwechslung.
So beschäftigt sie sich neben Um- und An-Bauprojekten gerne
mit Foto- und Videografie – als Architektur-Bloggerin auf ihrer Homepage www.leicht-gestaltung.de und als Fotojournalisten mit Sportfotografie.
Ihr eigenes Kapitel im Handbuch „Innenräume“ RM-Verlag 2010 und ihr Architekturkurzfilm über die BMW-Welt als Beitrag beim Budapester Architekturfilmfestival Frühsport - Kerstin Leicht2014 sind zwei kleine Meilensteine in ihrem Arbeitsleben.
Als Sportlerin ist die in diesem Jahr erfolgreich absolvierte Triathlon-Mitteldistanz ein Ergebnis ihren disziplinierten Frühsport.

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5 Gedanken zu „Raus aus den Federn – wie du zum Frühsportler wirst“

  1. Toller Artikel und volle Zustimmung.
    Natürlich braucht man einen starken Willen um das zu schaffen.
    Aber den haben wir doch alle oder 😉
    Ich gehe um 22:00 ins Bett und wache um kurz nach 5 ohne Wecker auf.
    Dann Zähne putzen, ein Glas Wasser und ab auf die 6 km Laufrunde.
    Egal ob Zuhause oder im Hotel, das geht überall und zu jeder Jahreszeit.
    Da ich jeden Morgen Dusche spare ich mir das dann sogar am Abend.
    Das beste ist jedoch das Gefühl beim Frühstück und der geniale Start in den Tag.
    Das muss aber jeder selber ausprobieren und spüren 🙂
    Gruß Farnk

    Antworten
    • Hallo Frank,

      ich gebe das Lob an Kerstin (www.leicht-gestaltung.de) weiter.
      Laufen ist wirklich toll, da man das – wie du schön beschreibst – überall machen kann.

      Ich gestehe, ich habe es normalerweise allerdings nicht so mit den frühen Vögeln. Dafür gehe ich zu spät ins Bett. Bin aber auch kein Langschläfer und so nutze ich besonders derzeit natürlich auch die angenehmeren Temperaturen am Morgen zum Trainieren. Aber deshalb berichtet hier auch eine Expertin vom Morgensport.

      Ansonsten bin ich schon am überlegen, ob ich nicht eine Antithese zum Artikel hier verfassen und den Blickwinkel von jemand, der lieber am Abend sportelt reinbringe. Was meinst du? Was meinen die anderen?

      Viele Grüße
      Torsten

      Antworten
      • Hallo Torsten,
        ja klar warum nicht eine Antithese.
        Wichtig ist doch den Sport, oder besser die Bewegung, zur Gewohnheit zu machen.
        Wann und wo ist dann vollkommen egal.
        Ich hab das Abends nicht hinbekommen, also laufe ich meistens am Morgen.
        Gruß Frank

        Antworten

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