Sollte ich wirklich Wettkämpfe machen?

Hast du schon mal an einem Wettkampf teilgenommen? Wenn ja, kennst du bestimmt dieses berauschende Gefühl, wenn du mit zahlreichen anderen startest, von Fremden angefeuert wirst und dieses unglaubliche Glücksgefühl, wenn du es dann ins Ziel geschafft hast.

Hast du aber noch nie an einem Wettkampf teilgenommen, fragst du dich vielleicht, ob du es wirklich wagen solltest und was dir das bringen soll.

Genau darüber spreche ich heute in dieser Folge und kurz gesagt: Die Teilnahme an einem Wettkampf ist nicht nur eine super Sache, um einmal dieses Gänsehaut-Gefühl zu erleben, sondern motiviert dich auch im Training ungemein. Aber hör selbst!

Wenn dir mein Podcast gefällt, würde ich mich wie immer auch sehr über eine Bewertung freuen!

An Wettkämpfen teilnehmen - ist das nur was für Profis und was bringt einem das überhaupt? Das erkläre ich dir in dieser Podcast Folge.

Die Themen im Podcast

  • Warum es bei Wettkämpfen längst nicht mehr nur darum geht, seine Leistung zu messen
  • Wie virtuelle Wettkämpfe die Szene verändert haben und warum sie ein super Einstieg für deinen ersten Wettkampf sind
  • Warum wir im ausdauerclub nichts von „höher, schneller, weiter“ halten
  • Weshalb du trotzdem unbedingt an einem Wettkampf teilnehmen solltest und was dieses Gefühl so einzigartig macht

Wenn du Fragen zum Podcast hast, dann schreib mir doch eine E-Mail an support@ausdauerblog.de

Auf geht’s – bleib gesund und sportlich!
Dein Torsten

Das Skript zur Episode

Hallo – Mein Name ist Torsten und ich bin dein Online-Laufcoach im ausdauerclub und ich helfe dir in Sachen laufen durchzustarten und vor allem auch langfristig dranzubleiben.

Ich habe es im Intro schon angedeutet, der Kinderherzenlauf 2022 ist Geschichte und ich muss sagen, es war der helle Wahnsinn. 739 Läuferinnen und Läufer waren letztlich angemeldet und am Ende konnte ich diese Woche sage und schreibe 11.500  an die Kinderherzen für das Projekt „Univentrikuläres Herz am Deutschen Herzzentrum in München überweisen. Auch im Namen der Kinderherzen sage ich vielen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sensationell!

Ach ja und natürlich wird es auch 2023 einen Kinderherzenlauf geben. Dafür kannst du dir schon mal den 12.11.2023 dick und fett im Kalender anstreichen.

Witzigerweise habe ich zum Kinderherzenlauf auch einiges an Feedback zum Lauf selbst bekommen. Wir heben uns ja da bewusst von anderen Läufen ab und ich bin mir nicht einmal sicher, ob der Kinderherzenlauf überhaupt ein Wettkampf ist.

Ein Wettkampf oder Wettbewerb ist laut Definition eine Auseinandersetzung um eine – in unserem Fall sportliche – Leistung. So sagt es Wikipedia und betont dabei, dass das Streben nach „Höher, schneller, weiter“und die Betonung des Leistungsprinzips ein Wesen des Wettkampfes im sportlichen Sinne ist.

Jetzt ist es aber heute längst nicht mehr so, dass sportliche Höchstleistungen das einzige Ziel von Wettkämpfen ist. Im Gegenteil, gerade in der Eventkultur um große Volksläufe wie zum Beispiel Berlin- und NY-Marathon oder zum Beispiel bei Frauenläufen zählt das Event und das gemeinsame Erlebnis mehr als die sportliche Höchstleistung.

Da mögen jetzt ein paar Sport-Puristen die Nase rümpfen, ich persönlich finde das richtig gut. Nicht umsonst steht zum Beispiel unser ausdauerclub ganz bewusst dafür, dass „Höher, schneller, weiter“ eben nicht ein zwingender Bestandteil vom Sport ist. Denn tatsächlich fordert ja Laufen gerade das aber heraus. Gibt halt kaum eine Sportart, wo man so gut sich mit sich selbst und anderen vergleichen kann.

Das kann natürlich unheimlich motivierend sein – ich kenne das von mir auch. Für den Großteil der Menschen ist das aber eher abschreckend und obwohl viele Millionen Freizeitläuferinnen und -läufer mehr oder weniger regelmäßig joggen, denken sie im Traum nicht daran, auch an Wettkämpfen teilzunehmen.

Ich kann das verstehen und finde es dennoch schade zugleich. Ein Wettkampf ist ein tolles Ziel und kann das Zünglein an der Waage sein, überhaupt regelmäßig laufen zu gehen. Vielen, die immer wieder daran scheitern, auch mal über Monate hinweg regelmäßig zu laufen, würde so ein Ziel guttun.

Es muss ja nicht mal Marathon sein, es muss überhaupt nicht einmal ein richtiger Wettbewerb sein. Es ist spätestens seit der Corona-Pandemie völlig normal, auch virtuell Wettkämpfe zu laufen. Also du läufst bei dir zu Hause eine bestimmte Strecke. Entweder am gleichen Tag wie andere oder in einem bestimmten Zeitraum. Es hat sich in der Pandemie ja geradezu eine Industrie darum gebildet, um den Hunger nach Wettbewerbern und vor allem nach Medaillen bei Hobbyläufern zu stillen. Die ist aber zuletzt in Verruf geraten, da einer der größeren Anbieter im deutschsprachigen Raum erst vor Kurzem Insolvenz angemeldet hat.

Was ist aber das Tolle an virtuellen Wettkämpfen neben der Tatsache, dass sie auch stattfinden können, wenn ein richtiger Wettbewerb vor Ort nicht durchgeführt werden darf?

Ein Vorteil ist die Ortsunabhängigkeit – es ist völlig egal, wo du läufst, trotzdem hast du das Gefühl nicht alleine unterwegs zu sein. Zumindest bei größeren virtuellen Läufen nicht. Und dank Social-Media bist du auch mit den anderen verbunden. Bei unserem Kinderherzenlauf gab es dutzende, wenn nicht sogar hunderte Posts auf den verschiedenen Plattformen zum Laufen und mit einem Hashtag – bei uns #kinderherzenlauf2022  – konntest du die anderen verfolgen.

Wenn es dann noch eine Ergebnisliste gibt, kannst du dich auch vergleichen. Wobei du da natürlich auf die Ehrlichkeit der anderen Läufer vertrauen musst. Na ja und dann gibt es das eventuell eine coole Medaille oder – wie bei uns beim Kinderherzenaluf – ein T-Shirt, wo man die anderen Läufer super erkennt.

Und noch etwas ist bei virtuellen Läufen möglich – es gibt völlig andere Konzepte als bei den üblichen Wettbewerben, wo es am Ende doch immer auf Standardstrecken wie 5 km, 10 km, HM oder Marathon hinausläuft. Beim Kinderherzenlauf verzichte ich bewusst auf eine Strecke. Die Länge bestimmst alleine du selbst. Das führt dazu, dass wirklich jeder mitmachen kann. Keiner wird schräg angeschaut, weil man zu langsam ist und es gibt auch keinen Letzten. Einfach, weil es auch keinen Ersten gibt. Gewinner sind alle Teilnehmer und natürlich die Kinderherzen.

Ein anderes Konzept verfolgt zum Beispiel der Wings-For-LIVE World Run von Red-Bull, ebenfalls ein Charity-Lauf, der wirklich zur gleichen Zeit überall auf der Welt stattfindet. Und zwar lokal an einigen Orten sowie auch virtuell. Es ist also eine Mischform. Und auch hier kann jede und jeder teilnehmen. Das besondere – es gibt keine einheitliche Ziellinie, sondern es startet ein Catcher Car 30 Minuten nach dem offiziellen Start und überholt die Teilnehmer nach und nach. Gemütliche Läuferinnen kommen so auf etwa 5–6 Kilometer, während die absoluten Spitzenathleten auch schon mal über 60 Kilometer laufen, bis das Auto sie einholt. Und wie gesagt, dank einer App kannst du überall mitmachen. Ich finde das ein geniales Konzept.

Die Vorstufe zu großen Laufevents sind zum Beispiel die Park-Runs. Park-Runs sind wöchentlich stattfindende kostenlose gemeinschaftliche Läufe und es gibt sie in vielen größeren Städten. Es gibt dort eine lockere Gemeinschaft und keinerlei Zeitbegrenzungen. Alle sind willkommen und dieses Gemeinschaftsgefühl steht auch im Zentrum.

Dieses Gemeinschaftsgefühl ist auf großen Events ein wenig anders, aber dennoch vorhanden. Warum also überhaupt „richtige“ Wettkämpfe machen? Wenn ich es in einen Satz packen müsste, dann weil es einzigartig ist.

In der Regel meldest du dich schon Monate vorher an und hast ein persönliches Ziel, worauf du trainierst. Du musst zwar eine Startgebühr bezahlen, aber egal, wie viel Geld du besitzt, die Anstrengung vor und während des Wettkampfes ist ehrlich verdient, und zwar für jede und jeden gleich. Es gibt keine Abkürzung, du musst dir das Ziel verdienen und das macht einen sehr großen Reiz aus und fördert die Motivation ungemein. Wenn du dann ein Training mal ausfallen lässt, meldet sich schnell das schlechte Gewissen, dass dein Ziel gefährdet ist.  Dein Schweinehund kriegt quasi Ruhepause.

Und dann ist da das Event selbst. Die Atmosphäre und die Stimmung kannst du im Training unmöglich simulieren. So sehr es dich pusht, wenn deine Kinder oder deine Laufpartner dich anfeuern, wenn es wildfremde tun, ist das noch einmal ganz etwas anderes. Auch bei dir wird es Kribbeln, wenn dutzende, hunderte oder gar Tausende Menschen gemeinsam am Start stehen. Wenn motivierende Musik aus den Boxen dröhnt und alle gemeinsam dem Start entgegenfiebern.

Sobald der Startschuss ertönt, gibts kein Halten mehr. Lass dich ruhig von der Masse mitreißen, ohne gleich zu übertreiben. Du wirst merken, dass ein echter Wettkampf etwas völlig anderes als deine Haushunde ist. Du wirst schneller laufen, das verspreche ich dir. Und wenn du dann trotz der Euphorie und trotz des Kampfgeistes noch Spaß und Freude erhältst, wirst du diese Momente ewig in Erinnerung behalten.

Das Beste daran, du tust es nicht für andere, sondern für dich. Selbst dann, wenn es hart wird und du fluchen und dich quälen wirst. Spätestens im Ziel ist alles vergessen. Meine schönsten Zieleinläufe haben sich in mein Gedächtnis gebrannt, dafür braucht es gar kein Erinnerungsfoto. Allen voran der Lauf durchs Brandenburger Tor beim Berlin Marathon oder das kleine aber extrem stimmungsvolle Stadion bei der Challenge Roth, welches ich vor lauter Freudentränen nur verschwommen wahr genommen habe. Kriege jetzt schon wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke. Auch meinen ersten Wettkampf – ein kleiner Stadttriathlon – werde ich nie vergessen. Nicht dass du denkst, es geht immer nur um die ganz großen Events.

Klingt gut? Dann informiere dich gleich nach dem Podcast über die nächsten Laufevents in deiner Nähe und melde dich an, ganz egal ob 5 oder 10 km oder mehr. Hauptsache, du machst den ersten Schritt, denn es lohnt sich. Und sei es zur Einstimmung eben auch erst einmal ein virtueller Wettkampf. Ich packe mal in die Shownotes ein paar Links, wo du Wettkämpfe findest.

Apropos Shownotes – dort packe ich auch eine ältere Podcastfolge mit rein. Dort spreche ich mit der Cheftrainerin im ausdauerclub – Hannah Brandner – darüber, warum speziell auch Frauen Wettkämpfe machen sollten. Auch wenn wir beim Laufen da Vorbild sind, in anderen Ausdaursportarten wie Triathlon und Radfahren ist der Frauenanteil noch viel zu gering. Kleiner Fun-Fact – beim Kinderherzenlauf ist es andersrum. Dort waren nur 1/3 Männer am Start. Da geht noch was, Männers!

Ich hoffe, mit dem heutigen Podcast habe ich auch dir etwas Lust auf einen Wettkampf gemacht. Oder um die Frage zu beantworten, die in der Überschrift der Episode steht: „Sollte ich wirklich Wettkämpfe machen?“ – du musst es nicht, brauchst es auch nicht und würdest trotzdem was richtig Tolles verpassen.

Wenn du Begleitung beim Laufen willst, egal ob für einen Wettkampf oder einfach, um dauerhaft Spaß am Training zu haben, dann komm doch in den ausdauerclub.

Bis morgen läuft noch die Black-Week und wir haben uns da etwas ganz Tolles ausgedacht. Du bekommst während der Black-Week vom 21. bis 28.11.2022 3 Monate Training im ausdauerclub zum Preis von 2. Konkret zahlst du für die 3-Monats-Mitgliedschaft 54 € und damit 18 € pro Monat und das so lange du willst. Sprich einmal das Angebot angenommen, läuft es so lange, bis du kündigst.

Günstiger wirst du den ausdauerclub nie wieder bekommen und das ist deine Chance, um 2023 zu deinem Laufjahr zu machen. Du kannst mit dem #ausdauerplan super toll ohne „höher, schneller, weiter“ trainieren und mega viel Spaß in der Community haben oder du schnappst dir einen der zahlreichen Extra-Pläne und trainierst für dein Laufevent 2023. Egal, ob 5 km, 10 km, Halbmarathon oder sogar mehr.

Schau vorbei und sichere dir das BlacK-Week-Angebot noch heute unter www.ausdauerclub.de

Ich sage danke, dass du heute wieder reingehört hast und wünsche dir viel Spaß beim Joggen.

Ciao dein Torsten


Über den Autor: Torsten Pretzsch

Ich bin 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen. Begonnen mit einer Laufrunde von 15 Minuten, lief ich Jahre später Marathon und absolvierte einen Ironman.

Mit dem ausdauerblog möchte ich meine Vision verwirklichen, über 50.000 Menschen dauerhaft zum Laufen zu bringen.

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