Wie du langfristig motiviert dein Ziel verfolgst

Ein Gastbeitrag von Christine Konstantinidis:

Du willst einen Marathon laufen? Du willst fließend Englisch oder Spanisch sprechen? Du willst mit dem Fahrrad die Alpen überqueren? „Ach, das sind doch alles nur Träume“, sagst du jetzt. „Natürlich träume ich davon, aber das ist sowieso nicht möglich.“ Warum eigentlich nicht? Wer oder was hindert dich denn daran?

Träume sind Schäume, oder?

So heißt es doch in einem Sprichwort. Aber was unterscheidet Träume eigentlich von Zielen? Es ist das Tun, das „In-die-Gänge-Kommen“, das „Aktiv-Werden“.

Also – setzt dich hin und schreibe deine Träume erst einmal auf. Dafür eignet sich bestens eine sogenannte Löffelliste oder Bucketlist, also eine Art Wunschliste an dich selbst für die Zukunft: Was willst du in deinem Leben noch erreichen? Was willst du noch erleben?

Wenn du deine Liste – und du wirst erstaunt sein, was auf deiner persönlichen Liste zu finden ist, von Reisen über Aktivitäten bis hin zu Kleinigkeiten, an die du im ersten Moment überhaupt nicht gedacht hast – erstellt hast, dann suche dir einen Punkt aus, den du noch dieses Jahr verwirklichen willst.

Dieser Punkt wird sich von einem Traum in ein konkretes Ziel verwandeln.

„Ich möchte Spanisch lernen“

Nehmen wir beispielhaft diesen Punkt. Was kommt jetzt? Stelle dir die folgenden Fragen und berücksichtige folgende Punkte:

1) Hast du einen richtigen Grund für dein Lernen?
Lernst du, weil du das selbst möchtest oder weil zu dem Zeitpunkt des Kurses dein Ehepartner beim Stammtisch ist und du gerade Zeit hast? Setze dich hin und schreibe Gründe auf, die wichtig genug sind, ein solches Projekt durchzuziehen.

Achte dabei darauf, dass es deine eigenen Gründe sind und nicht die der Anderen. Nur weil dein Partner Spanisch toll findet, musst du es noch lange nicht lernen. Wenn es aber dein persönliches Ziel ist, dann …

2) Formuliere dein Ziel genau.
Dieses sollte nach allgemeiner Ansicht sein: SMART (spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert). Ich finde allerdings – und damit stimme ich mit mehreren Coaches und Trainern überein -, dass es genügt, wenn das Ziel machbar und messbar ist. Dein Ziel könnte also lauten: Bis zum nächsten Spanienurlaub die wichtigen Urlaubssituationen sprachlich meistern können. Oder: Bis zum Termin XY bis zum Sprachniveau B1 kommen.

Beachte dabei: Je weiter in der Zukunft der Termin XY liegt, desto ambitionierter darf dein Ziel sein.

3) Entwirf einen Schlachtplan
Teile dein großes Ziel in viele kleine Ziele ein. Dabei hast du zwei Möglichkeiten: Entweder machst du eine sehr detaillierte Tagesplanung mit genauen Uhrzeiten oder eine Wochenplanung, bei der du am Sonntag alles abgehakt haben solltest. Ich persönlich nutze dafür das Programm „Evernote“.

4) Konzentriere dich auf Wichtiges
Wenn du Lernschritte oder Tätigkeiten feststellst, die dich von deinem eigentlichen Ziel ablenken, dann solltest du dir eine Alternative suchen. Frage dich also bei jedem Schritt: Bringt mich dieser Lernschritt voran und meinem Ziel näher?

5) Übernimm Eigenverantwortung für dein Lernen
Du entscheidest immer selbst, Lehrer und Coaches sind nicht für dein Lernen verantwortlich. Sie können nur Anleitung und Hilfestellung bieten, sie können dir Vorschläge unterbreiten, sie können dich mit passendem Material versorgen – nicht mehr und nicht weniger. Lernen musst du selbst.

6) Finde für dich die perfekte Methode.
Sobald du die perfekte Methode für dich persönlich gefunden hast, bleibe dabei. Falls nicht, probiere alle möglichen Tricks und Kniffe aus, auch wenn sie auf den ersten Blick seltsam oder abwegig erscheinen. Sei unvoreingenommen anderen Lernformen gegenüber und gehe mit offenen Augen durch die Welt.

7) Rede immer, aber auch immer positiv mit dir selbst!
Lobe dich selbst für das, was du tust. Wenn dir ein Freund von seinen Spanisch-Lern-Bemühungen erzählen würde, würdest du ihm doch auch Mut zusprechen und ihn bei seinem Vorhaben unterstützen.

8) Baue dir eine Motivationsecke oder schreibe ein Motivationstagebuch
Dort befinden sich motivierende Sprüche, die Dokumentation bereits erreichter Ziele, Urlaubsfotos, Briefe von Freunden mit Lobeshymnen auf deine Sprachkenntnisse und ähnliches. Wenn du Sport und Sprache verbindest, dürfen hier auch die Medaillen von deinen Marathonläufen in Spanien hängen.

9) Lies motivierende Bücher und Blogartikel.
Das können Biografien sein oder Blogartikel, die sich mit „deinem“ Thema beschäftigen – noch besser ist es, wenn diese in deiner Lernsprache abgefasst sind.

10) Suche dir Vorbilder.
Wer hat schon geschafft, was du noch vorhast? Wer spricht in deinem Bekannten- und Freundeskreis gut Spanisch und steht dir vielleicht sogar mit Rat und Tat zur Seite?

11) Wechsle beim Lernen ab und binde deine Hobbys ins Lernen ein.
Wenn du ein Motivationstief hast, bringe ein bisschen mehr Abwechslung in dein Lernen, etwa durch einen Tapas-Kochkurs oder durch einen Spanienurlaub (ein spanischer Reiseführer oder Bildband tut es auch, es kommt natürlich auf dein Budget an). Kaufe dir Zeitschriften zu deinem Hobby, natürlich in Spanisch.

12) Vergleiche dich nie mit anderen Menschen.
Jeder hat eine andere Vorgeschichte, so dass du nie sagen solltest: „Aber Herr XY kann schon viel besser sprechen als ich!“ Es gibt auch Köche, Musiker, Sportler und viele andere Personenkreise, die etwas besser können als du, aber deshalb gibt du die jeweiligen Tätigkeiten auch nicht auf, oder? Oder gehst du etwa nicht Bergwandern, Laufen, Radfahren, spielst Klavier oder Gitarre, bäckst Kuchen, kochst für Freunde?

13) Lerne aus Neugier und mit Freude!
Frage dich vielmehr: Was kann ich heute, was ich gestern noch nicht konnte? Was will ich morgen können? Und lerne aus Neugier, Spaß und Freude! Sprache kann, darf, soll und muss Spaß machen!

14) Lies regelmäßig den Ausdauerblog von Torsten.
Torsten hat viele gute Tipps für dich parat, die nicht alle nur auf das Lernen zugeschnitten sind, aber durchaus übertragbar sind. Warum sollten Tipps zum Marathonlaufen oder Zeitmanagement nicht auch beim Erlernen einer Fremdsprache funktionieren?

15) Lies meinen Blog und mein Buch.
Den Blog findest du unter www.chkonstantinidis.wordpress.com – dort gibt es Informationen, Tipps und Tricks rund um das Thema Sprachenlernen.
Das Buch „Sprachen lernen – Tolle Tipps und Tricks: Kreative Methoden für Motivation und maximalen Erfolg“ ist als Kindle-Version und als Taschenbuch erschienen, Informationen gibt es hier…

16) und zuletzt: Glaube an dich selbst!
Du wirst staunen, was alles möglich ist, wenn du nur an dich selbst glaubst.
So kommst du deinen Zielen immer näher. Viel Spaß und Erfolg dabei wünsche ich dir.

Herzliche Grüße
Christine Konstantinidis

Christine Konstantinidis, 48, ist Sprachlehrerin, Bloggerin und Autorin des kürzlich erschienenen Buches „Sprachen Lernen – Tolle Tipps und Tricks“. Sie unterstützt Menschen durch Unterricht und Coaching dabei, selbstbestimmt und erfolgreich ihr volles sprachliches Potential in Italiensch, Englisch, Französisch, Spanisch und Latein zu entfalten und vor allem in die Praxis umzusetzen. Ihr Ansatz beim Lehren und Lernen ist die Begeisterung und die Leidenschaft für die Sprache selbst – damit Lerner langfristig motiviert bleiben und mit Freude und selbstbestimmt ihren Zielen näherkommen. Dieses Ziel verfolgt auch ihr Blog „Sprachenlernen leicht gemacht“ unter www.chkonstantinidis.wordpress.com und ihr Buch, damit Pauken und langweiliges Sprachenlernen der Vergangenheit angehört!

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